Stabwechsel in der Bundesbank

Merkel-Berater Weidmann in Amt eingeführt

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Frankfurt am Main (AFP/ND). Der neue Präsident der Bundesbank, Jens Weidmann, hat am Montag offiziell seine Arbeit aufgenommen. Bei einer Feierstunde in der Bundesbank-Zentrale in Frankfurt am Main wurde gleichzeitig der bisherige Notenbankchef Axel Weber verabschiedet. Im Beisein von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und dem Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, kündigte Weidmann an, an die Politik Webers anknüpfen und für Preisstabilität eintreten zu wollen. Gegenüber der Bundesregierung werde er sich besonders für den Abbau von Staatsschulden einsetzen, erklärte Weidmann in seiner Antrittsrede. Bei seiner Bewertung des Haushaltsentwurfs 2012 werde er »ein besonderes Augenmerk darauf richten, dass die zur Zeit sehr günstige Konjunktur- und Haushaltsentwicklung für eine zügige Defizitrückführung genutzt wird«, kündigte er an.

Darüber hinaus forderte der 43-Jährige ein Voranschreiten der Reform der Bankenaufsicht in der Bundesrepublik. Auch für die Euro-Zone forderte Weidmann weitere Reformen. Künftig sollten Mitgliedstaaten und private Anleger selbst für ihre Finanzentscheidungen haften. »Die Verschiebung finanzieller Lasten auf Dritte darf nicht als attraktiver Weg erscheinen.«

Weidmann war zwischen 2003 und 2006 Leiter der Abteilung Geldpolitik bei der deutschen Notenbank. Zuletzt arbeitete er als Wirtschaftsberater von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

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