Friedrichshafen macht das Titel-Dutzend voll
Volleyball: Im Schnelldurchlauf zur Meisterschaft
Der VfB Friedrichshafen hat sich seinen 12. Meistertitel im Schnelldurchlauf gesichert. Nach dem 3:1 und 3:2 folgte im dritten Play-off-Finalspiel zu Hause gegen den SCC Berlin ein souveränes 3:1 (25:14, 25:19, 23:25, 25:22).
Meisterschale, Sektdusche und eine wilde Party bis zum Morgengrauen – eine schönere Nachfeier hätte Trainer Stelian Moculescu einen Tag nach seinem 61. Geburtstag kaum haben können. Für den Coach war es der 12. Meistertitel mit dem VfB Friedrichshafen.
»Wir haben jetzt mehrere Tage Zeit, um das ausgiebig zu feiern«, strahlte Mittelblocker Marcus Böhme. So abgeklärt die Friedrichshafener ihre siebente Meisterschaft in Folge perfekt machten, so euphorisch war die Stimmung nach dem 3:1-Erfolg. Die Zwei-Meter-Hünen turnten in der Arena wie kleine Kinder auf dem Feld herum und warfen ihren Trainer in die Luft. »Es ist immer, als wäre es der erste Titel. Vom Gewinnen kriegst du nie genug«, sagte Moculescu. Und das will bei ihm etwas heißen. Denn immerhin war es für den gebürtigen Rumänen bereits seine 18. deutsche Meisterschaft als Trainer und Spieler.
Zwölf Meisterschaften in den vergangenen 14 Jahren sprechen eine deutliche Sprache für den VfB Friedrichshafen, der im deutschen Männer-Volleyball nach wie vor in einer eigenen Liga spielt. Daran konnten auch die Berliner nicht rütteln. Einzig im zweiten Spiel vor eigenem Publikum brachten sie den Abonnementmeister beim 2:3 an den Rand einer Niederlage.
Nach dem Ausscheiden in der Vorrunde der Champions League und der Niederlage im Pokalfinale gegen Generali Haching (2:3) war die Meisterschaft die letzte verbliebene Titelchance für Friedrichshafen gewesen. »Wir hatten viele Verletzte, das hat uns immer wieder rausgerissen«, sagte Moculescu, »aber diese Mannschaft hat viel Herz und das auch die ganze Saison über gezeigt.«
Mit viel Herz waren auch die Berliner, deren letzter Titelgewinn sieben Jahre zurückliegt, in das Finale gestartet. In den ersten beiden Partien hatten sie sich durchaus auf Augenhöhe präsentiert, doch in den entscheidenden Momenten versagten ihnen jedes Mal die Nerven.
Bei Friedrichshafens Meisterstück im dritten Spiel war der SCC Berlin allerdings klar unterlegen, was auch Trainer Mark Lebedew so sah: »Wir waren heute platt. Der VfB war einfach stärker.«
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