Keine Ruhe in Schönefeld

Andreas Fritsche glaubt nicht an ein Wunder beim BBI

  • Lesedauer: 2 Min.

Eines war vorher klar: Die Fluglärmkommission entscheidet nicht, welcher Bürger seine Ruhe behält. Die Kommission darf nur Empfehlungen geben. Eines bleibt sicher: Ruhe wird es am künftigen Großflughafen Schönefeld nicht geben, egal, wie die Deutsche Flugsicherung entscheidet, egal, welche Routen für den An- und Abflug schließlich gelten.

Irgendwen trifft es ganz sicher. Vielleicht werden es weniger Menschen sein als zwischenzeitlich befürchtet, bestimmt sogar. Mit Sicherheit haben sich einige Bürger in der aktuellen Diskussion um die Flugrouten umsonst aufgeregt, weil nie ernsthaft erwogen wurde, ihren Ort in einer solchen Höhe zu überfliegen, dass sie die Flugzeuge wirklich hören könnten. Andere Menschen dürfen sich wahrscheinlich auf die Schulter klopfen und die Proteste als Erfolg verbuchen, weil sie persönlich doch noch vom Lärm verschont bleiben.

Aber wenige werden es trotzdem nicht sein, die tatsächlich betroffen sind, die täglich in aller Frühe vom Krach aus dem Schlaf gerissen werden – und die nicht einfach umsiedeln können, weil niemand ihr altes Haus zu einem anständigen Preis kaufen würde. Sie werden auch keine Ruhe geben. Aber sie können höchstens mildernde Umstände erkämpfen, ein erweitertes Nachtflugverbot etwa. Es wäre das achte Weltwunder, wenn sie den Standort noch verhindern. Ich glaube nicht daran.

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