FDP-Boygroup

Standpunkt von Uwe Kalbe

  • Lesedauer: 2 Min.

Zu den Sympathiewerten von Take That werden sie es nicht bringen, die drei Jungs ganz vorn auf der FDP-Bühne, und Philipp Röslers Hüftschwung muss erst noch beweisen, dass er es mit dem von Robbie Williams aufnehmen kann. Doch ungeachtet dessen macht die junge Garde der Liberalen – Rösler, Christian Lindner und Daniel Bahr – in den Medienberichten bereits hartnäckig die Runde als neue politische Boygroup.

Irgendwie scheinen sie diesem Bild nun auch gerecht werden zu wollen. Vielleicht deshalb hat es etwas gedauert, bis Rösler das Lächeln für jedermann durch einen kurzen, strengen Blick für Homburger und Brüderle ersetzt hat. Nun hat er doch noch gezeigt, dass er zu Entscheidungen in der Lage ist, jubelt die Menge. Aber auch hier folgte er doch nur den Rufen aus dem Publikum, die ihm signalisiert hatten: Es müssen Köpfe rollen, sonst glaubt man der Partei die Erneuerung niemals.

Weit rollen sie freilich nicht. Auch wenn Birgit Homburger und Rainer Brüderle ihre Umsetzungen als persönliche Niederlage empfinden mögen, hat die Personalrochade ihnen doch einen Tausch in Ehren ermöglicht. Man darf auch nicht annehmen, dass Philipp Rösler gegen die beiden irgendwelche konkreten Vorwürfe äußerte, als er das erste Mal seinen neuen Hüftschwung probierte und sie auf ihre neuen Bühnenplätze schubste. Denn sonst müsste Rösler selbst mit Buhrufen rechnen am Wochenende, wenn er den alten Star beerben will. Muss er aber nicht.

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