Unbewusst gelogen

Kommentar von Jürgen Amendt

  • Lesedauer: 1 Min.

Liebes Finanzamt / liebe Arbeitsagentur (nicht zutreffendes bitte streichen), bei der Abfassung meiner Steuererklärung/Antrag auf Arbeitslosengeld 2 sind mir gravierende Fehler unterlaufen. Dies gebe ich unumwunden zu. Keinesfalls geschah dies jedoch mit der Absicht, mir nicht zustehende Leistungen zu erschleichen. Mein Fehlverhalten war vielmehr meiner »ungeordneten Arbeitsweise«* mit »gelegentlich chaotischen Zügen« geschuldet, begünstigt durch die Übernahme neuer beruflicher Tätigkeiten, wodurch eine »vielfache Arbeitsbelastung« auftrat, die mir »teilweise über den Kopf gewachsen ist«. Auch die »Erwartungshaltung meiner Familie« und meines sozialen Umfelds, die bestehenden Anforderungen erfolgreich zu bewältigen, haben zu dem fehlerhaften Verfassen meiner Steuererklärung/meines Antrags auf Arbeitslosengeld 2 beigetragen. Mir ist mittlerweile aber klar geworden, dass unter den verschiedenen Anforderungen aber keinesfalls die »Qualität der unterschiedlichen Engagements« leiden darf und ich »eine begonnene Arbeit auch zu Ende bringen muss«.

Gegen den Vorwurf, vorsätzlich falsche Angaben gemacht zu haben, verwahre ich mich entschieden und ich weiß aus Briefen von Freunden, aber auch von Unbekannten, dass dahinter vielfach der Neid auf meinen beruflichen Erfolg und mein öffentliches Ansehen steht.

* Zitiert nach Karl-Theodor zu Guttenberg

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