Kurden unterstützen Proteste in Syrien

Wieder Massen auf den Straßen des Landes

  • Lesedauer: 2 Min.
Ungeachtet massiver Repressalien durch die Sicherheitskräfte haben wieder Tausende Syrer gegen die Regierung von Staatspräsident Baschar al-Assad demonstriert.

Damaskus (dpa/ND). Vor allem im kurdischen Nordosten Syriens beteiligten sich die Menschen am Freitag ungewohnt stark an den Aufmärschen. In der westlichen Stadt Homs wurde mindestens ein Demonstrant getötet, als Ordnungskräfte in die Menge feuerten. Die Opposition hatte aus Protest gegen die jüngste Verhaftungswelle zu Kundgebungen im ganzen Land aufgerufen. In Protesthochburgen wie Homs, Hama, Banias und Daraa waren in den vergangenen zwei Wochen Tausende festgenommen worden, deren Schicksal weitgehend ungewiss ist.

In den Städten Kamischli, Amuda, Ras al-Ain und Derbassieh sowie in Ain al-Arab in der Provinz Aleppo gingen jeweils Tausende Kurden und assyrische Christen auf die Straße, berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira unter Berufung auf Aktivisten. »Die Kurden weiten nun ihre Teilnahme an den Demonstrationen für Freiheit aus, an der Seite der syrischen Mitbrüder«, sagte der Generalsekretär der Kurdischen Jakiti-Partei, Ismail Hami, dem Sender. Die Kurden sind die größte ethnische Minderheit in Syrien, sie machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus. Sie werden stark diskriminiert.

Zuletzt hatte Assad die Kurden für sich zu gewinnen versucht, als er auf dem Höhepunkt der ersten Protestwelle im März Hunderttausenden von ihnen die syrische Staatsbürgerschaft gab. Die Betroffenen waren bis dahin staatenlos.

»Wir verurteilen das Eingreifen der Armee«, erklärte Hami gegenüber Al-Dschasira.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.