Eine Milliarde Euro für neue Elektroautos

Merkel: Deutschland zum Leitanbieter machen

  • Lesedauer: 2 Min.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will Deutschland zum führenden Markt für Elektroautos machen. Elektromobilität sei »die Chance, unabhängig vom Öl zu werden«. Laut einem Bericht der »Welt am Sonntag« plant die Bundesregierung Steuererleichterungen für die Halter von Elektroautos, aber keine Kaufprämien, wie sie Grünen-Fraktionschefin Renate Künast fordert.

Berlin (Agenturen/ND). Wirtschaftsexperten äußerten sich indes skeptisch über die Zukunft des Elektroautos. Und Bundeskanzlerin Angela Merkel räumte ein, es werde wegen der Konkurrenz vor allem in Asien nicht ganz einfach sein, Deutschland zum Leitmarkt und Leitanbieter bei der Elektromobilität zu machen. »Aber wir glauben, dass wir an die herausragenden Fähigkeiten unserer Hersteller im Bereich des Automobilbaus anknüpfen können«, sagte die Kanzlerin in einer Videobotschaft.

Nach Informationen der »Welt am Sonntag« will die schwarz-gelbe Regierung allein in den kommenden zwei Jahren eine Milliarde Euro bereitstellen, um vor allem die Grundlagenforschung voranzutreiben. Geplant seien neben Steuererleichterungen auch »nichtmonetäre Anreize« wie die Nutzung spezieller Fahrspuren oder Sonderparkplätze. Direkte Kaufprämien sind dem Bericht zufolge nicht vorgesehen.

Am heutigen Montag will die Nationale Plattform Elektromobilität der Kanzlerin ihren zweiten Bericht übergeben. Sie werde mit den Vertretern von Wissenschaft, Industrie und Politik darüber diskutieren, welche weiteren Schritte notwendig seien, sagte Merkel. Ziel der Bundesregierung sei, »dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf unseren Straßen im Einsatz sind«. Bis 2030 könnten es sechs Millionen Fahrzeuge sein.

Grünen-Fraktionschefin Renate Künast schlug die Einführung einer Kaufprämie von 5000 Euro für Elektroautos vor. Elektromobilität sei mehr als nur eine neue Antriebstechnologie, sondern schaffe zukunftsfähige Industriearbeitsplätze. Damit würden auch die Weichen für »moderne und klimafreundliche Mobilität« geschaffen. Es gehe um Gesamtlösungen. Das Elektroauto der Zukunft könne mit anderen Verkehrsmitteln, mit dem Stromnetz als Speicher für Erneuerbare Energien und mit dem Internet für die Abrechnung des Stroms vernetzt werden.

Der stellvertretende Allianz-pro Schiene-Vorsitzende Michael Ziesak bemängelte, dass Vergünstigungen für Elektroautos gewährt werden sollen, ohne dass dies tatsächlich an hohe Umweltstandards gekoppelt werde. »Ein Elektroauto ist nicht per se umweltfreundlich«, erklärte Ziesak.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.