Bolt zu teuer für Berlin

ISTAF am 11. September mit vielen Weltmeistern

Zum runden Geburtstag kommt die Weltklasse. Noch 95 Tage sind es bis zum Internationalen Stadionfest (ISTAF), dem bedeutendsten deutschen Leichtathletikmeeting, am 11. September in Berlin. Im Olympiastadion wird dann die 70. Austragung genau 90 Jahre nach der Premiere gefeiert. Zur Taufe trafen sich die Leichtathleten noch im Grunewaldstadion, das an der gleichen Stelle wie das heutige Olympiastadion stand.

Das älteste Ein-Tages-Meeting der Welt, das seinen Etat gegenüber 2010 um 200 000 Euro auf 1,8 Millionen Euro aufstocken konnte, wird in 16 Disziplinen starke Felder versammeln. »Wir wollen wieder die besten deutschen Athleten und so viele aktuelle Weltmeister wie möglich nach Berlin holen«, verspricht Direktor Gerhard Janetzky. Die WM im südkoreanischen Daegu enden eine Woche vor dem ISTAF. Einer fehlt jedoch ganz bestimmt: Sprintkönig Usain Bolt aus Jamaika. »Er ist einfach zu teuer. Wir wollen da nicht mitbieten. Aber wir werden Sprinter verpflichten, die unter zehn Sekunden laufen können«, so Janetzky.

Sicher dürfte der Start des Lokalmatadoren Robert Harting sein, der vor zwei Jahren im Olympiastadion Diskus-Weltmeister geworden war. Mit drei Siegweiten über 68 Meter bei drei Starts »läuft die Saison bisher glänzend«, freute sich der 26-Jährige gestern auf einer Pressekonferenz. »Mein WM-Ziel kann nur sein, wieder den Titel zu holen«, legte er die Messlatte hoch, fügte aber hinzu: »Meine Gegner, die ich jetzt alle geschlagen habe, werden sich zur WM ganz anders vorstellen als bisher.«

Ob er sich zutraue, beim ISTAF den Stadionrekord des Chemnitzers Lars Riedel (70,60 m/1996) zu knacken, was für Harting neue persönliche Bestweite bedeuten würde (69,69 m/2010), versah er mit dem scherzhaften Hinweis: »Im Fokus steht der schon. Aber Riedel hat damals noch auf der anderen Seite des Stadions geworfen. Dort hilft der Wind besser.« Prompt konterte der Meetingdirektor, die Wurfanlage bei Bedarf vom Marathontor in die Ostkurve zu verlegen. Die über 50 000 Zuschauer – bislang wurden bereits 25 000 Karten verkauft – können sich schon jetzt freuen.

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