Meuterei im syrischen Militär?

Verwirrende Meldungen aus Protestgebieten

  • Lesedauer: 1 Min.

Damaskus (Agenturen/ND). In Syrien mehren sich die Hinweise auf eine Meuterei in den Streitkräften. Das Regime geht dennoch mit unverminderter Härte weiter gegen seine Gegner vor.

Der Nachrichtensender Al-Arabija meldete am Dienstag, die 4. Brigade der Armee sei auf dem Weg in die Kleinstadt Dschisr al-Schogur, in der nach offiziellen Angaben am Vortag 120 Angehörige der Sicherheitskräfte getötet worden waren. Die Brigade wird von Maher al-Assad, einem Bruder des Präsidenten Baschar al-Assad, kommandiert.

Die Regierung hatte am Montagabend erklärt, bewaffnete Extremisten hätten in dem Ort in der Provinz Idlib im Nordwesten Soldaten aus dem Hinterhalt getötet und mehrere Wachleute vor öffentlichen Gebäuden erschossen. Exil-Oppositionelle, die den Transport verletzter Zivilisten aus der Provinz in die Türkei mit organisieren, behaupteten dagegen, die Soldaten seien von Angehörigen der Armee erschossen worden, weil sie sich geweigert hätten, auf unbewaffnete Zivilisten zu schießen.

Einer der Oppositionellen, der anonym bleiben wollte, erklärte, nachdem die Zahl der Deserteure in den Reihen der Armee gestiegen sei, habe die Assad-Regierung beschlossen, alle Einheiten, die zur Niederschlagung der Proteste eingesetzt würden, von Offizieren der 4. Brigade begleiten zu lassen.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.