Deutsches Schiff auf dem Weg nach Gaza
Hilfstransport für die palästinensische Bevölkerung soll am Sonntag vor Griechenland eintreffen
Das Schiff, welches an der »Freedom Flottilla II – Menschlich bleiben« teilnimmt, wird am Sonntag vor Griechenland eintreffen. Darüber berichteten Aktivisten der Deutschen Initiative zum Bruch der Gaza-Blockade (DIGB). Die Schirmherrschaft über die DIGB hat der Orientwissenschaftler Udo Steinbach übernommen. Er bezeichnete es als Ziel der diesjährigen Flotte, »die illegale Belagerung Gazas aufzuheben, vollständig und dauerhaft, sowie Freiheit für das palästinensische Volk zu erreichen«.
Die etwas geheimnisvollen Umstände der Abfahrt des deutschen Schiffes in Richtung Griechenland erklärte Ali Hajjaj, einer der palästinensischen Unterstützer: »Bei den teilnehmenden Schiffen der Gaza-Flottille 2010 hatte es einige mysteriöse Havarien gegeben. Sabotage war da nicht ausgeschlossen.« Deshalb seien die Liegeplätze und Abgangszeiten diesmal ebenso wenig bekannt gegeben worden wie die Mitglieder der Besatzung des Schiffes. Dessen Kapitän war kurzfristig zurückgeflogen und nahm ebenfalls an der Pressekonferenz teil. Auch er wollte seinen Namen aus Sicherheitsgründen nicht nennen.
Der Hauptkoordinator der DIGB, Khamis Kort, erklärte, dass die Friedensflotte eine internationale Regenbogen-Koalition von Verteidigern der Menschenrechte sei. Das betreffe nicht nur Muslime, sondern jeden, ob muslimisch, christlich, jüdisch, hinduistisch oder säkular oder was auch immer. Dies sei »vereintes Weltbürgertum«. Die Teilnehmer der Flotte – über 100 000 hatten sich per Internet beworben – stammen aus vielen Ländern Europas, Asiens, Süd- und Nordamerikas. Es sei die größte aller bisherigen Aktionen zur Unterstützung Gazas, sagte Steinbach. »Humanitäre Hilfe ist aber kein Ersatz für Freiheit.«
Praktisches Ziel der Reise ist die Übergabe von Hilfsgütern, diesmal vor allem von Medikamenten. Für die Menschen in Gaza ist die medizinische Versorgung katastrophal. Nach Angaben der Organisatoren hat die Gesundheitsverwaltung Gazas in diesem Monat den Notstand ausgerufen. Auf die Frage, wie er sich vor dem Einfluss von Extremisten jeder Art auf die Gaza-Flotte schützen möchte, erklärte Steinbach, es handle sich eindeutig um eine Initiative von Friedensaktivisten. »Alles, was diese Initiative in die falsche Richtung lenkt, wie Extremismus, ist nicht gewollt.« Und Hajjaj fügte hinzu, die Initiative sei nicht in erster Linie politisch, sondern humanitär.
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