Rechte und Bürgerrechte

Kommentar von René Heilig

  • Lesedauer: 1 Min.

Plötzlich ging alles sehr rasch. Lange und intensiv haben der Ex- und der Nun-Bundesinnenminister von der Union mit der liberalen Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gestritten. Gestern, gerade noch pünktlich zur Sommerpause, lag plötzlich ein »Kompromiss« zur Fortschreibung der Anti-Terror-Gesetze auf dem Tisch.

Das schwarz-gelbe Bündnis bemühte sich offenbar, handlungsfähig zu erscheinen. Dabei haben nur die ganz Rechten in der Regierung ihren Willen bekommen – gegen die Bürgerrechte. Leutheusser-Schnarrenberger, die letzte Liberale mit Ministeramt, gab auf. Und sie wird demnächst wieder einknicken (müssen), wenn es um die Vorratsdatenspeicherung, die Kontrolle der Passagierdaten und andere staatliche Schnüffelattacken geht, die angeblich notwendig sind, um unsere Sicherheit zu garantieren.

Der Kampf war ohnehin ungleich. Auf der einen Seite standen neben ein paar Restliberalen noch die Oppositionellen aus der Linkspartei und einige nicht sehr kämpferische Grüne. Dazu kam eine zwar rührige, aber doch kleine, fast lobbylose außerparlamentarische Streitmacht. Die Union dagegen konnte sich bei ihrer Ausgestaltung der Schilyschen Gesetzgebung auf die Mehrheit der SPD-Abgeordneten stützen. Und die FDP-Führung? Weder Westerwelle noch Rösler, nicht einmal Generalschwätzer Lindner stellten sich mannhaft an die Seite ihrer Kollegin, die sich weder von der Union vorführen noch mit Almosen füttern lassen wollte.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -