Studie zu Risiken von Fracking

Erdgasförderung: Röttgen unter Druck

  • Lesedauer: 2 Min.

Düsseldorf (dpa/ND). Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will die Auswirkungen des umstrittenen Fracking-Verfahrens zur Erdgasförderung untersuchen lassen. Bei der umstrittenen Methode wird mit hohem Druck ein Wasser-Sand-Gemisch unter Zusatz von Chemikalien in den Boden gepresst, um das im Gestein befindliche Schiefergas fördern zu können. Röttgen will eine »umfangreiche Studie« in Auftrag geben, um vor allem die Folgen für das Trinkwasser besser einschätzen zu können, wie er den »Westfälischen Nachrichten« (Samstag) sagte. »Meine Position ist, dass – bevor es zu einer wirtschaftlichen Nutzung kommt – absolute Klarheit und Transparenz über die Umwelteinwirkung erreicht sein müssen«, erläuterte Röttgen, der auch Chef der nordrhein-westfälischen CDU ist.

In Nordrhein-Westfalen hatte sich die politische Front gegen die sogenannte unkonventionelle Erdgasförderung in den vergangenen Tagen parteiübergreifend verhärtet. Unternehmen wittern jedoch ein gutes Geschäft. Einige haben sich bereits Flächen reserviert, auf denen sie künftig nach Erdgas suchen wollen. Röttgen sagte jetzt, Fracking komme nur infrage, sofern »Risiken definitiv ausgeschlossen werden können«. Hier sehe er noch Defizite. »In besonders sensiblen Bereichen, wo beispielsweise Trinkwasser aus Grundwasser gewonnen wird, ist aus meiner Sicht Fracking ausgeschlossen.«

Oliver Krischer, Energieexperte der Grünen-Bundestagsfraktion, begrüßte den »plötzlichen Sinneswandel« des Umweltministers. Nach eineinhalb Jahren könne Röttgen das Thema nicht länger ignorieren, da nun sogar seine eigene Partei die umstrittene Gasförderung in NRW ablehne. Nun stehe einem parteiübergreifenden Konsens im Bundestag nichts mehr im Wege.

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