Putschplan in Niger

Präsident ließ zehn Militärs inhaftieren

  • Lesedauer: 2 Min.

Niamey (AFP/ND). Der Präsident der westafrikanischen Republik Niger, Mohamadou Issoufou, hat erstmals bestätigt, dass im Juli zehn Menschen wegen der Planung eines Militärputsches festgenommen worden sind.

Zudem befinde sich eine Person, die an dem für die Nacht zum 13. Juli geplanten Staatsstreich beteiligt gewesen sei, auf der Flucht, sagte Issoufou in einer am Dienstagabend in Radio und Fernsehen übertragenen Ansprache zum 51. Jahrestag der Unabhängigkeit der einstigen französischen Kolonie.

Die Nachrichtenagentur AFP hatte Ende Juli aus Sicherheitskreisen erfahren, dass am 22. Juli mehrere Soldaten, darunter ein Hauptmann und ein Leutnant, wegen Plänen zur Ermordung des erst im März gewählten Präsidenten festgenommen wurden. Nach Angaben seiner Familie befand sich auch Leutnant Ousmane Awal Hambaly, der im Juli von seinem Posten bei der Präsidentengarde entlassen worden war, unter den Festgenommenen.

»Die Ermittlungen dauern in der Hoffnung an, zu den Auftraggebern zu gelangen«, sagte Issoufou. »Das Gesetz wird in seiner vollen Härte gegen all jene angewandt, die ohne objektiven Grund geglaubt haben, die erst vor vier Monaten getroffene Wahl des nigrischen Volkes in Frage stellen zu müssen.«

Issoufou betonte außerdem seine Entschlossenheit, gegen die Korruption vorzugehen, und unterstrich den Einsatz seiner Regierung, die Arbeitsbedingungen des Militärs zu verbessern.

In Niger hatte erst vergangenes Jahr das Militär geputscht. Mit der Wahl eines neuen Präsidenten sollte das westafrikanische Land im März wieder eine zivile Führung bekommen.

Präsident Issoufou ist ein langjähriger Gegner des ehemaligen Präsidenten Mamadou Tandja. Der war im vergangenen Jahr vom Militär gestürzt worden, nachdem er versucht hatte, seine Amtszeit über die von der Verfassung vorgesehene Höchstdauer hinaus zu verlängern.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal