USA: Assad schuld an 2000 Toten in Syrien
Schwere Vorwürfe gegen den Präsidenten
US-Außenministerin Hillary Clinton hat Syriens Präsidenten Baschar al-Assad für den Tod von mehr als 2000 Menschen bei der Niederschlagung der Protestbewegung in dem arabischen Land verantwortlich gemacht.
Washington/Damaskus (AFP/dpa/ ND). Assad habe »die Legitimation zur Führung der syrischen Bevölkerung« verloren, sagte Clinton in Washington. Zugleich drückte die Außenministerin ihre Hoffnung aus, dass die Erklärung des UNO-Sicherheitsrates vom Mittwoch der erste von vielen Schritten gewesen sei, damit Damaskus für die Gewalt gegen die Demonstranten »den Preis bezahlt«.
Die USA verschärften zudem die Strafmaßnahmen gegen Syrien. Ein Vertrauter von Assad, der Geschäftsmann Muhammad Hamscho, sei mit Sanktionen belegt worden, teilte die Regierung in Washington mit.
Unterdessen gehen die syrischen Sicherheitskräfte in der Protesthochburg Hama offenbar weiter mit Härte vor. Eine Abschätzung der Zahlen von Toten und Verletzten nach mehrtägigem Beschuss durch Panzer und Infanterietruppen wird zunehmend schwieriger, weil die Telefon- und Internetleitungen in die Stadt gekappt wurden. Am Donnerstag seien bis zu 100 Menschen getötet worden, berichteten Aktivisten. Derartige Berichte lassen sich nicht nachprüfen. Seit Beginn einer Großoffensive gegen Hama am vorigen Sonntag sollen aber selbst nach vorsichtigen Schätzungen weit mehr als 100 Zivilisten ums Leben gekommen sein. Aktivisten hatten für Freitag zu neuen Massenkundgebungen im ganzen Land aufgerufen. Der Appell am ersten Wochenfeiertag im Fastenmonat Ramadan stand unter dem Motto »Freitag mit Gott an unserer Seite«.
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