Keine Versöhnung Russland-Georgien

Dritter Jahrestag des Krieges begangen

  • Lesedauer: 2 Min.
Drei Jahre nach dem Südkaukasuskrieg hat Russland eine Versöhnung mit dem Nachbarland Georgien während der Amtszeit von Präsident Michail Saakaschwili ausgeschlossen.

Moskau (dpa/ND). Saakaschwili sei »geisteskrank«, sagte Außenminister Sergej Lawrow nach Angaben der Agentur Interfax am Montag in Moskau. Im Gegenzug warf Tbilissi Moskau die Besetzung seiner Gebiete Abchasien und Südossetien sowie den Bruch internationalen Rechts vor.

Trauernde legten in der Nacht zum Montag an vielen Orten in Georgien sowie in den abtrünnigen Gebieten Südossetien und Abchasien Blumen nieder oder stellten Lichter auf. Der südossetische Präsident Eduard Kokojty warf Georgien erneut eine schwere militärische Aggression gegen die Gebietshauptstadt Zchinwali vor.

Demonstrativ am dritten Jahrestag des Krieges gab Russlands Präsident Dmitri Medwedjew in Moskau Militärabkommen mit Abchasien und Südossetien zur Ratifizierung an die Staatsduma weiter. Russland baut dort seine Armeepräsenz aus. Ministerpräsident Wladimir Putin versprach Südossetien Hilfe beim Wiederaufbau. »Das sind für uns nicht nur Nachbarn, sondern Brüder«, sagte Putin. Er hatte jüngst einen Anschluss Südossetiens an Russland nicht ausgeschlossen.

Vor drei Jahren wollte Georgien Abchasien und Südossetien mit Gewalt zurückgewinnen. Bei dem Waffengang behielt Russland, das sich in den Konflikt einschaltete, die Oberhand. Hunderte Menschen starben. Nach dem Krieg hatte Moskau trotz Kritik der NATO die Gebiete als unabhängig anerkannt und mit ihnen Beistandsverträge geschlossen. Die russischen Soldaten in Südossetien und Abchasien sollen laut Moskau Angriffe von georgischer Seite verhindern.

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