Bombenterror erschüttert Irak

Über 60 Tote bei Anschlagsserie in mehreren Städten des Landes

  • Lesedauer: 2 Min.
Bei der blutigsten Anschlagsserie in Irak seit Jahresbeginn sind am Montag mehr als 60 Menschen getötet und über 230 weitere verletzt worden.

Bagdad (AFP/epd/ND). Beim schwersten Anschlag starben allein in Kut nach Behördenangaben 40 Menschen, 65 weitere wurden verletzt. In der rund 160 Kilometer südöstlich von Bagdad gelegenen Stadt detonierten nach Polizeiangaben am Morgen kurz hintereinander zwei Sprengsätze an einem belebten Ort im Stadtzentrum. Eine der Bomben war in einem Auto, die andere am Straßenrand versteckt. Unter den Toten waren auch Frauen und Kinder. Es war der schwerste Anschlag in der 400 000-Einwohner-Stadt seit August 2010, als zwei Autobomben 33 Menschen in den Tod rissen.

In der den Schiiten heiligen Stadt Nadschaf detonierten laut einem ranghohen Polizeioffizier zwei Autobomben. Bei dem Angriff auf einen Polizeiposten starben nach Angaben der Gesundheitsbehörden sieben Menschen, 60 weitere wurden verletzt. Die meisten Opfer waren Polizisten.

In Bakuba, 60 Kilometer nördlich von Bagdad, wurden laut einem Arzt vier Soldaten getötet, als mehrere Bewaffnete einen Kontrollpunkt attackierten. Nach Ärzte- und Behördenangaben wurden in Bakuba sowie in weiter südlich gelegenen Städten zudem bei vier Sprengstoffanschlägen ein Mensch getötet und zahlreiche Menschen verletzt, der Gouverneurssitz wurde evakuiert.

Im Büro der Anti-Terror-Behörde im nordirakischen Tikrit sprengten sich ebenfalls am Montagmorgen zwei Selbstmordattentäter. Dabei rissen sie drei Polizisten mit in den Tod, wie die Armee mitteilte. Sieben Menschen wurden verletzt. Die Angreifer trugen Polizeiuniformen und wollten nach Angaben aus Sicherheitskreisen inhaftierte Kämpfer des Terrornetzwerks Al Qaida befreien.

Insgesamt wurden am Montag in rund einem Dutzend irakischer Städte Angriffe und Anschläge verübt, darunter auch in Bagdad. Beim bislang tödlichsten Anschlag im Jahr 2011 hatte Ende März ein bewaffnetes Kommando in Tikrit ein Verwaltungsgebäude attackiert und 58 Menschen getötet.

Eine syrisch-orthodoxe Kirche im irakischen Kirkuk wurde durch einen Bombenanschlag schwer beschädigt. In der Nacht zu Montag explodierten mehrere Sprengladungen an der Sankt-Efrem-Kirche in der Innenstadt. Menschen kamen dort den Angaben zufolge nicht zu Schaden.

Iraks Parlamentspräsident Osama al-Nudschaifi verurteilte die Anschläge und forderte, die Drahtzieher ausfindig zu machen sowie derartige Attentate künftig zu verhindern.

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