Schwere Geschütze

Tobias Riegel über verzweifelten Wahlkampf

  • Lesedauer: 1 Min.

Darf es ein bisschen mehr sein? Gestern 500 neue Polizisten, heute 400 neue Lehrer – was die grünen Wahlkampfmanager ihrer Spitzenkandidatin Renate Künast dieser Tage an Forderungen in den Mund legen, unterscheidet sich nur in einem Punkt von dem Populismus der CDU: Von den Christdemokraten ist man diese Taktik gewohnt. Bei den Grünen jedoch (warum eigentlich?) lassen solche allzu billigen und durchschaubaren Wunschlisten immer noch erschauern. Was sie aber nicht erträglicher macht, sondern im Gegenteil der Empörung auch noch Enttäuschung beimischt.

Das Gute an den von den Grünen nun ins Feld geführten schweren Geschützen ist, dass sie die verzweifelte Chancenlosigkeit Künasts überdeutlich machen. Und dass – hat sich der Pulverdampf verzogen – kaum eine Steigerung mehr möglich ist. Es sei denn, die einstigen Boulevard-Verächter (und auch -opfer) lassen nun tatsächlich alle Hemmungen fallen und plakatieren ebenfalls verbrannte Autos. So sehr man es den Grünen mittlerweile zutrauen würde, steht das dann aber doch nicht zu befürchten – die allerletzten Linken will man wohl nicht verprellen.

Doch was kann dann noch kommen? Nun, da die demoskopisch als die größten Volksaufreger ausgemachten Punkte »Lehrer« und »Polizei« verbraucht und innerhalb von Stunden verpufft sind. Freibier für alle?

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