Ostseepipeline erhält Festland-Anschluss
Ab September soll der erste Strang der Leitung mit russischem Gas gefüllt werden
Lubmin (dpa/ND). Der Bau der Ostseepipeline ist einen weiteren Schritt vorangekommen. Die Gasleitung, die vom russischen Wyborg 1224 Kilometer durch die Ostsee nach Deutschland führt, ist am Donnerstag am Anlandepunkt in Lubmin bei Greifswald mit der Festlandleitung Opal verschweißt worden. Das Pipelinesystem sei nun für die nächsten Schritte auf dem Weg zur Inbetriebnahme bereit, sagte der Projektleiter der Nord Stream AG, Georg Nowack. Es werde wie geplant im vierten Quartal 2011 in Betrieb gehen. Durch den ersten Rohrstrang der insgesamt 7,4 Milliarden teuren Pipeline können jährlich bis zu 27,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Deutschland fließen und von dort ins westeuropäische Erdgasnetz verteilt werden.
Die 470 Kilometer lange Festlandleitung Opal des Energiekonzerns Wingas war bereits vor einem Monat fertiggestellt worden. »Somit stehen wir bereit. Das russische Erdgas kann kommen«, sagte Bernd Vogel, Geschäftsführer der Wingas-Tochter Opal-Nel-Transport. Am ersten Strang der Ostseepipeline laufen inzwischen die letzten Tests. Die Rohrleitung werde seit wenigen Tagen komplett mit Stickstoff gefüllt – als Sicherheitspuffer zwischen Gas und Luft, sagte Projektleiter Nowack. In den vergangenen Wochen sei der Strang druckgeprüft, entwässert und getrocknet worden.
Die letzte und zugleich symbolträchtige Schweißnaht zwischen den Pipelines wurde in Lubmin an der Küste des Greifswalder Boddens gezogen. Für rund 100 Millionen Euro entstand dort eine Übernahmestation. Der zweite Strang soll 2012 in Betrieb gehen. Er ist Nord-Stream-Angaben zufolge bereits zur Hälfte fertiggestellt. Mit dem Gas aus der Ostseepipeline, die eine Transportkapazität von jährlich 55 Milliarden Kubikmeter haben soll, könnten rund 26 Millionen Haushalte versorgt werden.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.