Unabhängig
Kommentar von Haidy Damm
Viel Arbeit haben sie momentan, die Anwälte der Deutschen Bank. In den vergangenen Monaten hagelte es Schadenersatzklagen. Und dieser Tage flattert eine weitere Schrift ins Haus. Diesmal fordert die US-Regierung Schadenersatz gleich von mehreren Geldhäusern. Auch die Deutsche Bank soll im Vorfeld der Finanzkrise Immobilienpapiere wissentlich an Investoren als Sicherheit vergeben haben. Durch diese krummen Geschäfte kamen die US-Baufinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac ins Straucheln. Die Regierung beschloss deren Rettung, die Steuerzahler zahlten. Jetzt will sie ihr Geld zurück. Entscheiden werden die Gerichte wahrscheinlich über mehrere Instanzen und Jahre. Wenn am Ende ein Lob auf die Unabhängigkeit der Gerichte steht, das wäre ein Erfolg.
Doch hinter der geplatzten Immobilienblase stehen noch andere Geschichten. Die Geschichten derjenigen, die in den Häusern wohnten und deren Hypotheken die Bank wissentlich falsch eingeschätzt haben soll. Viele mussten sich wohl ein neues Dach über dem Kopf suchen. Entschädigt wurden sie bisher nicht. Unsicher ist auch, ob die Betroffenen in Los Angeles jemals Schadenersatz bekommen. Hier hat die Stadt geklagt, denn Tochterunternehmen der Bank sollen sich wie »Slumlords« aufgeführt haben. Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben, Anwesen verfielen. Unwahrscheinlich, dass diese Menschen noch an die Gerichte glauben. So unabhängig sind die dann doch nicht.
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