Walther Petri tot
Querneben? Leben!
Die vom Clown abgeschaute Leichtigkeit in doch tiefer Wehmut, die Seinsherzlichkeit, das Augenzwinkern in den Versen Petris hatte Kraft und Grazie. »Für: Leider geht manches querneben/ Sage man einfach: Leben« (so heißt es im Band »Das Geschmeide des Harlekins«). Das sagt sich so einfach, wo es doch das Gegenteil vom Einfachen ist. Es gibt die Schwerkraft, die es ein Dasein lang zur Mühe macht, wirklich zur Welt zu kommen. Also gibt es über solches Dasein – nach überstandenen Niederwürfen, überwundenen Verzweiflungen, besiegten Depressionen – auch dies Wahrhaftige zu sagen: »Jetzt weißt du/deinen Tod und/welche Kraft/um aufzustehn du brauchst/um noch zu leben/bis du lebst«. Vor einer Woche, wie nun bekannt wurde, ist Walther Petri 71-jährig in Berlin gestorben.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.