»Schwer zu verstehen«
Ivanschitz (Mainz) gelobt Besserung
ND: Man hatte 90 Minuten den Eindruck, Mainz habe ein Heimspiel!
Ivanschitz: Wir haben die Berliner früh attackiert und ihren Spielaufbau gestört. Sie konnten fast nur lange Bälle spielen. Wir hatten vier hochkarätige Chancen. Es hat nur ein Tor gefehlt, aber wir haben zurzeit einfach kein Glück.
Für das Tor hätten Sie heute sorgen können ...
Müssen! Ich hatte zwei Chancen. Der Schuss in der ersten Halbzeit ging knapp vorbei. Bei der zweiten Chance muss ich den Ball frei vor Hertha-Torwart Thomas Kraftdiagonal chippen statt ins kurze Eck schieben. Das ist extrem bitter, wir hätten uns für die gute Leistung belohnen können.
Das achte sieglose Spiel in Folge. Wie groß ist der Frust?
Der ist schon da. Es nützt ja nichts, besser zu sein und trotzdem jede Woche nur mit einem Punkt oder einer Niederlage dazustehen. Aber wir jammern nicht rum. Man muss auch immer die Leistung sehen. Und die war gut.
Mainz ist als 15. mitten im Abstiegskampf. Für viele ist die Situation nach zwei erfolgreichen Jahren in der 1. Liga neu. Wie geht das Team damit um?
Vergangene Saison war mit Platz fünf natürlich ein Höhenflug. Wenn man die Mannschaft jetzt anschaut, ist es schwer zu verstehen, dass wir da unten drin stehen. Aber wir nehmen den Kampf an. Jeder weiß, dass die Situation schwierig ist. Alle ziehen mit, wir sind eine Einheit.
Auch für ihren jungen Trainer Thomas Tuchel ist die Erfahrung neu. Hat er sich verändert?
In seiner Einstellung und wie er mit uns umgeht, hat er sich gar nicht verändert. Im Training ist die Stimmung trotz allem nötigen Ernst immer positiv. Und sein Rezept ist, nicht soviel auf die Tabelle zu schauen, sondern auf die Leistung.
Und wie kommt der FSV Mainz 05 jetzt wieder aus dem Tabellenkeller raus?
Wir müssen vielleicht noch aggressiver, noch konzentrierter sein. Wir dürfen nicht locker lassen und müssen weiter hart arbeiten. Ich bin aber sehr zuversichtlich, was die nächsten Wochen angeht. Wir haben jetzt zwei Heimspiele, zwar gegen starke Gegner mit Bremen und Stuttgart, aber da sollten wir endlich wieder einen Dreier machen und diese Serie beenden.
Gespräch: Alexander Ludewig
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