Nur ein Schubser

Bayern ärgert Rote Karte mehr als das 1:2 bei 96

  • Lesedauer: 2 Min.

Die zweite Niederlage der Saison stieß dem FC Bayern sauer auf. Am meisten ärgerten sich die Verantwortlichen nach dem 1:2 bei Hannover 96 am Sonntagabend dabei über den umstrittenen Platzverweis für Verteidiger Jerome Boateng. Der hatte sich bei einer Rudelbildung Mitte der ersten Hälfte gemeinsam mit 96-Abwehrchef Christian Schulz als Oberschubser hervorgetan. Schiedsrichter Manuel Gräfe zeigte Boateng die Rote und Schulz die Gelbe Karte. »Der Platzverweis war unberechtigt. Beide hätten Gelb sehen müssen«, urteilte Münchens Trainer Jupp Heynckes. »Das hat das Spiel auf den Kopf gestellt«, schimpfte Bayern-Präsident Uli Hoeneß und auch Hannovers Trainer Mirko Slomka gab zu: »Ich hätte gesagt, weiterspielen und fertig«.

Trotz der ersten Gegentore für Bayerns Torwart Manuel Neuer nach 770 langen Bundesliga-Minuten und zahlreichen vergebenen Chancen von Torjäger Mario Gomez verteilte Trainer Heynckes dennoch Komplimente. »Ich bin mehr mit meiner Mannschaft zufrieden als nach 4:0- oder 5:0-Siegen.« Mit Blick auf das morgige DFB-Pokalspiel gegen Zweitliga-Schlusslicht Ingolstadt fügte er an: »Das wirft uns nicht um. Wir werden uns regenerieren.«

Die 96-Fans unter den 49 000 Zuschauern feierten den Sieg, den Mohammed Abdellaoue an seinem 26. Geburtstag mit einem Elfmetertor (23.) und Christian Pander per abgefälschtem Fernschuss (50.) bei einem Gegentreffer von David Alaba (83.) sicherten. »Wir etablieren uns in den oberen Regionen. Solche Spiele tragen dazu dabei, dass die Stadt und die Region 96 liebt«, sagte Trainer Slomka. Stürmer Jan Schlaudraff warnte aber vor zu großer Euphorie: »Siege gegen Bayern bringen auch nur drei Punkte.« dpa

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