Eine Zukunft für Rot-Rot

Kommentar von Andreas Fritsche

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Mehrheit in der brandenburgischen CDU sei rückwärtsgewandt und könne keine Verantwortung für die Zukunft übernehmen, meint Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Die LINKE habe sich zwar als verlässlicher Koalitionspartner erwiesen. Aber auf Bundesebene herrschten bei den Sozialisten »bizarre Verhältnisse«. Da werde Fidel Castro gehuldigt. Deshalb sei die SPD die einzige vorausblickende Kraft. Sehr schlicht argumentierte Platzeck am Sonnabend am Ende seiner Parteitagsrede in Falkenberg/Elster. Sein pathetisches Fazit war vorhersehbar. Es sorgte bei Journalisten für Heiterkeit.

Aber es ist doch sehr wahrscheinlich, dass die SPD nach der Landtagswahl 2014 wieder den Ministerpräsidenten stellt. 23 Jahre lang hat sie es dann getan und wird es weiter tun. Wenn die SPD jetzt über eine Zukunft nachdenkt, in der es gerechter zugehen soll, obwohl die finanziellen Spielräume des Landes enger werden, dann ist das sehr vernünftig - und es ist die Basis für eine zweite rot-rote Legislaturperiode, denn die LINKE überlegt seit Jahren Ähnliches. Die ehrlich empfundene Sehnsucht nach mehr Gerechtigkeit kann Sozialdemokraten und Sozialisten besser vereinen als der bloße Wunsch, Einfluss zu sichern.

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