Ende des analogen Satelliten-TV am 30. April 2012
Deutsches Fernsehen im digitalen Zeitalter angekommen
Inzwischen sprach sich auch die Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM) dafür aus, die analoge Sat-TV-Übertragung bis spätestens zu diesem Termin zu beenden. Nach dem jüngsten Digitalisierungsbericht der ALM empfangen bereits über 70 Prozent der Satellitenhaushalte ihr Programm digital.
Seit 15 Jahren werden die Fernsehsignale deutscher Sender parallel digital und analog ausgestrahlt. Damit ist es nunmehr nach dem 30. April 2012 vorbei, was auch eine Kostenfrage ist. Ab 1. Mai 2012 ist das deutsche Fernsehen dann endgültig im digitalen Zeitalter angekommen.
Wer lediglich Technik im Einsatz hat, die nur analoge Signale verarbeiten kann, der hat ab Mai 2012 ein Problem. Denn der Fernsehbildschirm bleibt dann dunkel. Dies betrifft aber nur die Nutzer des Satellitenfernsehens.
Nutzer des Kabelfernsehens brauchen in der Regel nichts zu unternehmen. Die Kabelnetzbetreiber oder Vermieter werden für einen nahtlosen Übergang sorgen und alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um weiterhin den Fernsehempfang sicher zu stellen.
Wer nun nicht genau weiß, ob seine Satellitenanlage inklusive Receiver schon digital oder noch im analogen Modus arbeitet , kann das ganz einfach überprüfen. Die Fernsehsender ARD, RTL, SAT 1, PRO SIEBEN und das Bayrische Fernsehen senden auf der Videotextseite 198 eine Testseite, die den Fernsehkonsumenten darüber informiert, welche Empfangsart er momentan nutzt. Auf den analogen und digitalen Fernsehsignalen werden unterschiedliche Textinhalte der Videotextseite 198 übertragen.
Ruft man die Videotextseite 198 auf und liest dort:
»Wenn Sie diese Seite sehen und Ihr Fernsehgerät über einen Satellitenempfänger angeschlossen ist, empfangen Sie Ihre Fernsehprogramme analog. Am 30. April 2012 wird die analoge Satellitenübertragung beendet. Bitte stellen Sie auf digitalen Empfang um. Zuschauer mit Kabelempfang sind von der Beendigung der analogen Satellitenausstrahlung nicht betroffen.«
In diesem Fall muss also eine Umrüstung vorgenommen werden. Im Normalfall müssen dann das LNB (Low Noise Block Converter) und der Receiver getauscht werden. Unter Umständen ist auch ein Austausch des Multischalters notwendig. Ein Austausch des verlegten Kabels ist nicht notwendig.
Empfänger, deren Anlage schon digital arbeitet, lesen auf der Videotextseite 198 folgenden Text: »Sie empfangen Ihre Fernsehprogramme bereits digital oder sind als Kabelkunde von der Umstellung nicht betroffen. Für Sie besteht kein weiterer Handlungsbedarf.«
Einige der wesentlichen Vorteile des digitalen Fernsehens sind: eine hervorragende Bild- und Tonqualität, eine noch größere Programmvielfalt sowie Empfang der programmbegleitenden Zusatzdienste wie die Elektronische Programmvorschau der ARD.
Auf keinen Fall sollte man eine Umrüstung auf digitales Fernsehen zu lange vor sich herschieben, auch wenn bis zum 30. April 2012 noch viel Zeit ist. Denn Sie sind nicht der Einzige, der umrüsten muss. Es wird nämlich geschätzt, dass in Deutschland noch etwa fünf Millionen Satellitenanlagen umgerüstet werden müssen. Angesichts dieser Zahl könnte unter Umständen die benötigte Technik knapp werden. joh
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