Kompetenz

Klaus Joachim Herrmann über die Piraten-Datenpanne

  • Lesedauer: 1 Min.

Für die eigenen Server wäre den Berliner Piraten vielleicht Island datensicher genug gewesen, und so prüften ihre Abgeordneten gleich einmal vor Ort. Die E-Mail-Adressen von 252 Bewerbern um Referenten- oder Stellen als Mitarbeiter in der Geschäftsstelle der neuen Fraktion im Abgeordnetenhaus wurden hingegen gleich allen Anwärtern mitgeteilt und damit öffentlich gemacht. »Schlimmer Fehler«, erschrak dessen Verursacher.

Die Bekundung solcher Betroffenheit darf ihm durchaus abgenommen werden. Denn manche Fehltritte von Piraten ließen sich bisher noch auf Unkenntnis schieben, auf Unerfahrenheit, zuweilen vielleicht sogar auch auf etwas Einfalt. Das kann sogar erfrischend wirken, und lernen wird man ja wohl noch dürfen. Doch der Reiz des Neuen und eine gewisse Großzügigkeit des Umgangs damit verlieren sich mit der Zeit.

Mit der Datenpanne lassen die Piraten jedenfalls nach ihrer Kernkompetenz auf dem weiten Feld der Information fragen. Da dies bislang die einzige und eine weitere nicht in Sicht ist, sollte damit nicht allzu leichtfertig umgegangen sein. Wobei selbst diese Sachkunde eher unterstellt wird als dass mit Gewissheit auf sie zu verweisen wäre. Mit der politischen Kompetenz und Grundausrichtung wäre das allerdings noch schwieriger.

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