Politaufpasser

Kommentar von Wolfgang Hübner

  • Lesedauer: 1 Min.

Die CDU hat sich viel vorgenommen für ihren Parteitag in Leipzig. Müsste sie nur die Finanzkrise und die Schwarz-Gelb-Krise bekämpfen - das ginge ja noch. Aber da ist auch noch die Sache mit der Ostalgie. Die muss endlich ausgerottet werden, meint die Junge Union und beantragt daher, das Zeigen von DDR-Unrechtssymbolen und die DDR-Verherrlichung durch Ostalgieprodukte zu verbieten. Auf Kleinigkeiten kommt es den Antragstellern nicht so sehr an; da werden Hammer und Zirkel schon mal mit Hammer und Sichel verwechselt.

Wahrscheinlich ahnen die CDU-Nachwuchskader nicht einmal, wie nahe sie mit ihrem Verbotsantrag der Mentalität von Politaufpassern in der DDR kommen - da wurden zulässige und unzulässige Meinungsäußerungen auch straff erlaubt oder verboten bzw. anderweitig gesteuert. Aber das hat in der Union durchaus Tradition; die LINKE etwa will man wechselweise beobachten oder gleich ganz verbieten.

Übrigens könnte die Junge Union als erstes den MDR verbieten, der seinen Publikumserfolg maßgeblich einem hemmungslosen Ostalgieprogramm verdankt. Dieser MDR ist fest in der Hand der CDU, sein langjähriger Intendant aus Bayern war ein großer Freund der CSU

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