Zeit zur Opposition

Bernd Kammer über die Aufgaben der Grünen

  • Lesedauer: 1 Min.

Am Ende haben auch die Mediatoren nichts mehr kitten können: Grünen-Fraktionschef Volker Ratzmann musste gestern das Handtuch werfen. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, mag er sich gesagt haben. Denn zu kitten war der tiefe Riss zwischen den beiden Flügeln der Fraktion in der Tat nicht mehr. Zu vergnatzt waren die Linken, nachdem sie sich erneut nicht ausreichend in der Fraktionsspitze repräsentiert sahen, zu eingeigelt die Realos in ihrer Trutzburg.

Ratzmann trägt neben Renate Künast einen guten Teil der Verantwortung dafür, dass die Grünen statt im ersehnten Regierungshimmel im Oppositionstal landeten. Dafür hätte er schon viel früher die Verantwortung übernehmen sollen, spätestens als klar war, dass fast die Hälfte der Fraktion nicht mehr hinter ihm steht.

Nach all den offen ausgetragenen Animositäten und Anfeindungen zwischen den Akteuren ist jetzt die Frage, ob Ratzmanns Schritt als Befreiungsschlag wirken kann. Rappelt sich die zerrissene Fraktion wieder zusammen und besinnt sich auf ihre Aufgaben in der Opposition? Für die Stadt wäre es nicht ganz unwichtig, ob der bevorstehenden Großen Koalition ein handlungsfähiges und starkes Oppositionslager gegenübersteht.

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