Bayern zeigt sich reif für den Titel

Champions League: Münchner sichern sich mit 3:1-Sieg gegen Villarreal vorzeitig Gruppensieg und träumen vom Finale

  • Elisabeth Schlammerl, München
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Gelegenheit war günstig, den Spieß umzudrehen. Eigentlich nimmt Franck Ribéry gern seine Kollegen auf den Arm nimmt. Doch dieses Mal wurde der Franzose beim FC Bayern München selbst Opfer eines Späßchens. Als er am Dienstagabend nach dem 3:1-Sieg im vorletzten Gruppenspiel der Champions League gegen den FC Villarreal gut gelaunt Richtung Stadionausgang strebte, rief ihm Toni Kroos hinterher. »Zwei Tore haben nicht gereicht.« Nicht Ribéry war zum »Spieler des Tages« gekürt worden, sondern Kroos. Schließlich hatte der deutsche Nationalspieler Ribérys Treffer zum 1:0 und 3:1 (3./69.) vorbereitet.

Die Laune ist nach dem vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale wieder bestens beim FC Bayern. Allein die Diskussion um den wieder zur Startelf zählenden und etwas verbesserten Arjen Robben nervt die Verantwortlichen. »Es ist nur eine Frage der Zeit, wann er seine Topform erreicht«, sagte Präsident Uli Hoeneß und fügte deftig hinzu: »Es geht mir auf den Sack, dass man so einen Weltklasse-Spieler infrage stellt.«

Die Mannschaft wollte den Beweis antreten, dass die Niederlage gegen Dortmund nicht das Ende ihrer Dominanz war. Zwar taugte das Spiel gegen das ersatzgeschwächte und nur mäßig Gegenwehr leistende Villarreal kaum, um alle Zweifel zu beseitigen, aber nach einer Formschwäche sah der Münchner Auftritt nicht aus. Es sei zwar nicht immer überragend gewesen, gab Mario Gomez, Torschütze zum 2:0 (23.) zu, »aber wir waren im richtigen Moment da.«

Das trifft sowohl auf dieses Spiel zu als auch auf die gesamte Vorrunde der Champions League. Schon vor der letzten Partie am 7. Dezember bei Manchester City stehen die Bayern als Gruppensieger fest. »Das erspart uns einen vorweihnachtlichen Nervenkitzel«, sagte Präsident Uli Hoeneß. Trotzdem ist die Partie gegen die Engländer eine Prestigeangelegenheit, wie Kroos versicherte. »Gegen eine Mannschaft, die die beste Liga der Welt gerade dominiert, wollen wir zeigen, dass wir besser sind.«

Diese Saison ist eine besondere für die Münchner. Für welche Mannschaft wäre das Erreichen des Finales im eigenen Stadion keine riesige Motivation? Doch nur selten sind die Gastgeber auch sportlich in der Lage, das große Ziel zu erreichen. Die Bayern trauen es sich zu: »Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können«, sagte Kapitän Philipp Lahm.

Auch für Ottmar Hitzfeld gehören die Münchner zu den Titelfavoriten. »Die Bayern sind jetzt auf Augenhöhe mit Real Madrid und dem FC Barcelona«, sagte der Schweizer Nationaltrainer, der 2001 mit dem FC Bayern die Trophäe gewonnen hatte. Allerdings sind die Münchner ganz froh, den beiden spanischen Klubs wenigstens im Achtelfinale noch aus dem Weg gehen zu können.

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