S&P weitet Rundumschlag auf Europa aus
EU unter verschärfter Beobachtung
London/Peking (Agenturen/nd). Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat den Rundumschlag in Richtung Eurozone auf die gesamte Europäische Union ausgedehnt. Am Mittwochabend setzte die Agentur die langfristige Kreditbewertung der EU mit der Bestnote »AAA« auf »CreditWatch with negative implications«. Die EU steht unter verschärfter Beobachtung und läuft Gefahr, um eine Bonitätsstufe abgesenkt zu werden. Experten der Commerzbank hatten diesen Schritt erwartet, nachdem S&P am Montag die Ratings für 15 der 17 Euroländer und damit auch für die sechs Staaten mit der Top-Kreditwürdigkeit »AAA« unter verschärfte Beobachtung gestellt hatte.
Auch etliche europäische Banken - darunter die Deutsche Bank und die Commerzbank - setzte S&P auf seine CreditWatch-Beobachtungsliste. In dieser Kategorie führt die Agentur Kandidaten, die in den nächsten 90 Tagen herabgestuft werden könnten. S&P begründet diesen Schritt mit erhöhten politischen, finanziellen und monetären Risiken, die aufgrund der Schuldenkrise von der Eurozone ausgehen. Die Agentur will ihre Entscheidung von den Ergebnissen des EU-Gipfels abhängig machen.
Derweil hat die chinesische Ratingagentur Dagong die Kreditwürdigkeit Frankreichs herabgestuft. Wegen anhaltender Strukturprobleme werde Frankreichs Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt weiter abnehmen und sein Wachstum mittelfristig schwach bleiben, erklärte die Agentur und setzte die Bonität von AA- aus A+ herab.
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