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Neue Würze
Klaus Joachim Herrmann über keinen Polizeipräsidenten
Die leidige Angelegenheit Polizeipräsident hätte den Mantel des Schweigens verdient. Die bislang peinlich unbeholfen und glücklos werkelnden politischen Akteure sollten sich erst wieder mit einer unzweifelhaften und unangreifbaren Lösung melden dürfen. Denn ohne die wird nichts besser und schon gar nichts gut.
Das sieht Innensenator Frank Henkel offenbar anders. Er mag nicht, dass die SPD die Suppe, die sie sich selbst einbrockte, allein auslöffelt. Er würzt sogar nach und setzt sich zu den anderen. Erst brach er die Debatte über einen grundsätzlichen Verfahrenswechsel vom Zaun. Dann erklärte er, dass er einen Personalvorschlag zuerst seinem Chef vorschlagen werde. Ja, wem und wie anders denn auch sonst - sollte er ihn etwa für sich behalten?
Immerhin steuert Henkel nun zur unseligen Affäre seinen eigenen Anteil bei. Der bringt die Angelegenheit kein bisschen weiter, hält aber das Thema schön lebendig und in der Öffentlichkeit. Recht bald sollte die sich fragen, ob es eines Bewerbers überhaupt bedarf. Kommissarisch geht es ja auch und nun schon bald ein Jahr.
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