Keine harmlose Trickserei

Kommentar von Fabian Lambeck

  • Lesedauer: 1 Min.

Fast ist man geneigt zu schmunzeln, wenn einem nun wieder einmal vor Augen geführt wird, mit welch plumpen Tricks die Bundesregierung die Arbeitslosenzahlen manipuliert. Wie ein Zauberer sein Kaninchen, so lässt auch der Gesetzgeber eine ganz Betroffenengruppe verschwinden. Doch genau wie das Kaninchen, können sich auch jene mehr als 100 000 über 58-Jährigen nicht in Luft auflösen. Man versteckt sie stattdessen in einem wenig beachteten Unterpunkt der Statistik. Mit Erfolg, wie der jetzt einsetzende Medienrummel zeigt. Immerhin liegt der betreffende Beschluss der Großen Koalition drei Jahre zurück.

Zum Schmunzeln ist dieses kleine Lehrstück deutscher Mediendemokratie keinesfalls. Denn man darf nicht vergessen, dass zum Zeitpunkt des Koalitionsbeschlusses heftig um die Rente mit 67 gestritten wurde. Die Deutschen sollten länger arbeiten, doch die Statistiken zeigten, dass vor allem ältere Arbeitslose große Probleme hatten, einen Job zu finden. Der kleine statistische Kunstgriff sollte die Situation auf dem Arbeitsmarkt verschleiern, um die Rente mit 67 durchzudrücken.

Hinzu kommt, dass die Manipulation Methode hat und weit mehr als nur jene 100 000 betrifft. Weil es offiziell weniger Arbeitslose gibt, kann man die entsprechenden Haushaltsposten kürzen. Auch im kommenden Jahr werden die entsprechenden Hilfsmaßnahmen für Arbeitslose weiter zusammengestrichen. Und das ist nun wirklich nicht zum Schmunzeln.

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