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Hokuspokus

Standpunkt von Fabian Lambeck

  • Lesedauer: 2 Min.

Als Wunder gilt, so weiß es das Internet-Lexikon Wikipedia, ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass es Verwunderung und Erstaunen auslöst. Erstaunt zeigen sich nun auch Deutschlands Medien, denn das »deutsche Jobwunder« hat so viele Menschen wie nie zuvor in Arbeit gebracht. Doch Wunder gibt es leider nur im Märchen. In der Bundesrepublik verdankt sich der Jobboom nicht höheren Mächten, sondern vor allem der Agenda 2010. Das große Plus hat viel mit sogenannter atypischer Beschäftigung zu tun. Die Zahl der Normalarbeitsverhältnisse, also unbefristeter Stellen, ist seit vielen Jahren rückläufig. Die Bundesregierung selbst geht hier von einem Rückgang um 466 000 Stellen aus. Arbeit ist eben nicht gleich Arbeit.

Zudem sind die Zahlen, die das Statistische Bundesamt nun veröffentlicht hat, nicht aussagekräftig. Beim Bundesamt gelten nämlich alle als erwerbstätig, die in einem Arbeitsverhältnis stehen oder einer auf wirtschaftlichen Erwerb ausgerichteten Tätigkeit nachgehen. Den Statistikern ist es dabei herzlich egal, wie viele Stunden jemand arbeitet. Darum werden beispielsweise selbst geringfügig Beschäftigte erfasst.

Das Wunder entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als neoliberaler Hokuspokus. Wenn jeder dritte Job in der Zeitarbeitsbranche entsteht, dann läuft etwas falsch. Wie nachhaltig die in letzter Zeit geschaffenen Arbeitsplätze sind, wird sich demnächst zeigen. Wenn die Konjunktur, die sich vor allem aus dem Export speist, an Fahrt verliert, dann bräuchten wir wirklich ein Wunder.

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