Über 60 Tote in Irak
Anschlagserie am Wochenende / Schweres Attentat auf schiitische Pilger
Basra/Ramadi (AFP/ND). Bei dem Selbstmordanschlag auf schiitische Pilger, die sich anlässlich des Festes von Arbain auf dem Weg zur Pilgerstätte Chutwa Imam Ali am Rande von Basra befanden, wurden am Samstag über 60 Menschen getötet und 137 weitere verletzt, wie der Leiter der Gesundheitsbehörde der Provinz mitteilte. Wie ein Augenzeuge berichtete, hatte der Attentäter am Vormittag Kuchen an die Pilger verteilt, die auf dem Weg zur Pilgerstätte im Süden des Landes waren. Ein Soldat habe jedoch Verdacht geschöpft und versucht, den Attentäter zu seinem Vorgesetzten zu bringen, sagte Kadhim Nasser, der an dem Anschlagsort einen Stand zur Versorgung der Pilger betrieb. Der Attentäter habe den Soldaten jedoch weggestoßen und sich in die Luft gesprengt. Dutzende Frauen und Kinder seien unter den Opfern.
Viele Schiiten pilgern zu dem Heiligtum bei Basra, wenn sie nicht den längeren Weg nach Kerbala im Zentrum Iraks machen können. Am Samstag feierten dort Hunderttausende Schiiten unter strengen Sicherheitsvorkehrungen das Ende des Festes zu Ehren von Imam Hussein. Die Feiern, zu denen nach Behördenangaben insgesamt 15 Millionen Pilger ans Grab von Hussein in Kerbala kommen, wurden bereits in den vergangenen Tagen von Anschlägen überschattet.
In Ramadi verübten Extremisten am Sonntag eine Reihe von Selbstmord- und Autobombenanschlägen, bevor sie ein Polizeigebäude stürmten. In der Hauptstadt der zentralen Provinz al-Anbar seien gegen Mittag zunächst zwei Autobomben nahe einer Moschee explodiert, sagten zwei Polizeivertreter. Kurz darauf sei eine dritte Autobombe im Stadtzentrum und eine vierte nahe einem Polizeigebäude in die Luft gegangen. In dem Gebäude hätten sich anschließend zwei Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt.
Den Angaben zufolge versuchten daraufhin bewaffnete Männer das Polizeigelände zu stürmen und lieferten sich ein stundenlanges Feuergefecht mit den Sicherheitskräften. Bei den Gewalttaten seien mindestens vier Polizisten getötet und 19 weitere Menschen verletzt worden, hieß es. Die vorwiegend sunnitische Provinz al-Anbar war eine der Hochburgen des Aufstands gegen die US-Armee. Erst nach der Rekrutierung sunnitischer Milizen aus früheren Aufständischen gelang es im Jahr 2007, die Provinz zu befrieden.
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