Gegenschlag

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: 1 Min.

Sepp Blatter und Uli Hoeneß sind als Stammgäste dieser Rubrik immer für einen Kommentar gut. Dass sie heute gemeinsam auftreten, liegt an einer fragwürdigen »Enthüllung« des FIFA-Präsidenten. Bayern Münchens Chef Hoeneß hatte Blatter und dessen korrumpierten Fußball-Weltverband kritisiert. In seinem Gegenschlag gab der Schweizer nun Hoeneß die Schuld an Münchens Olympia-Aus.

Hoeneß hätte vor der Fußball-WM 2010 in Südafrika (das Lieblingsprojekt Blatters) zu sehr gelästert. Angeblich habe Afrikas Verbandschef Issa Hayatou - selbst mehrfach der Bestechlichkeit bezichtigt - Blatter nun verraten, dass alle Afrikaner gegen München gestimmt hätten, weil Hoeneß ihre WM kaputt machen wollte. Ohne die zwölf Stimmen Afrikas bekomme man Olympia nicht mehr, meint der FIFA-Chef.

Mal davon abgesehen, dass Pyeongchang auch ohne die Afrikaner gewonnen hätte, ist Blatters Aussage - so sie denn stimmt - doch nur Beweis für jenen Filz, den Hoeneß kritisiert hatte. Wenn Stimmen nach Sympathie vergeben oder aus Rache verwehrt werden, und nicht die Qualität einer Bewerbung entscheidet, ist die Kritik berechtigt. Und dann trägt nicht Uli Hoeneß Schuld an der Niederlage Münchens, sondern ein fehlerhaftes Wahlsystem. Das hatte schließlich auch Pyeongchang zuvor zweimal schmerzlich erfahren müssen.

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