Zitterpartie für Athen

Verhandlungen um Schuldenschnitt nicht beendet

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) will die Europäische Zentralbank (EZB) in der Schuldenkrise Griechenlands stärker belasten. Wenn es keine Einigung mit den privaten Gläubigern über einen Schuldenschnitt gebe, müssten auch öffentliche Gläubiger wie die EZB sich beteiligen, forderte IWF-Chefin Christine Lagarde am Mittwoch in Paris.

Athen/London (dpa/nd). Die Verhandlungen Griechenlands mit den Banken über den dringend benötigten Schuldenschnitt könnten bis zum Wochenende oder spätestens Anfang kommender Woche abgeschlossen werden. Dies sagte Ministerpräsident Lucas Papademos am Dienstagabend. »Notfalls werden wir die Verhandlungen telefonisch abschließen«, betonte er. Papademos sprach am Rande des Neujahrsempfangs von Staatspräsident Karolos Papoulias.

Die Verhandlungen verliefen zuletzt zäh: Von einem regelrechten »Pokerspiel« schrieb die griechische Presse. Der angestrebte freiwillige Forderungsverzicht der privaten Gläubiger soll Griechenlands Schulden um rund 100 Milliarden Euro drücken und damit dem Land helfen, auf lange Sicht wieder selbst seine Verbindlichkeiten abbauen zu können. Streitpunkt waren zuletzt die Zinsen für neue, langfristige Anleihen. Die Banken und andere Gläubiger wollen nicht weniger als vier Prozent im Durchschnitt. Der IWF und wichtige EU-Staaten wollen den Zinssatz der neuen Anleihen auf maximal 3,5 Prozent drücken, weil sonst die Last für Griechenland immer noch zu groß sei. Einem Bericht der »Financial Times« vom Mittwoch zufolge drängt vor allem der IWF die EZB zur Beteiligung an einem Schuldenschnitt in Griechenland.

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