Aus dem Vorruhestand in die erste Liga

Mit vier Konkurrenten streitet Greuther Fürth um den Aufstieg, der Gegner Dynamo Dresden will die Klasse halten

Schon die Namen der Neuzugänge im Winter verraten die verschiedenen Ambitionen. Mit der Spielvereinigung aus Greuther Fürth kommt am Freitag zum Punktspielauftakt der 2. Fußball-Bundesliga im neuen Jahr Gerald Asamoah nach Dresden. Und der 33-jährige Stürmer stellte vor der Partie gegen Dynamo klar: »Das Ziel ist der Aufstieg.« Deshalb hat ihn Trainer Mike Büskens aus seinem halbjährigen Vorruhestand geholt.

»Gerald hat schon eine WM gespielt. Er ist absolut druckresistent, wenn es jetzt darum geht, unsere Position zu verteidigen«, so der Coach des Tabellenzweiten aus Mittelfranken. Beide kennen sich noch gut aus gemeinsamen Zeiten beim FC Schalke. Sie waren 2001 für wenige Minuten Deutscher Meister, ehe sie zu Meistern der Herzen wurden. Ein Jahr später beendete Büskens seine Karriere, Asamoah spielte sowohl 2002 und 2006 für den DFB bei der WM. Im vergangenen Sommer löste er seinen Vertrag bei Schalke auf.

Nun also zweite Liga. Asamoah will nicht mehr »das große Geld verdienen«, sondern helfen, endlich das zu erreichen, woran der Verein immer wieder knapp gescheitert ist. In den letzten Jahren verpasste Greuther Fürth einmal als Sechster, siebenmal als Fünfter und einmal als Vierter den Sprung in Liga eins. Der wenig schmeichelhafte Spitzname »die Unauf-steigbaren« haftet am Klub wie das Kleeblatt am Vereinsemblem.

»Wir müssen einen guten Tag erwischen«, weiß Dresdens Trainer Ralf Loose um die spielerische Überlegenheit der Gäste. Fürth ist aber auch nicht einer der Gegner, mit denen sich Dynamo unbedingt vergleicht. Der Aufsteiger blickt wie neun andere Klubs nach unten, Abstiegskampf ist in Sachsen angesagt. Um die gute Ausgangsposition mit 22 Punkten und Platz elf so schnell wie möglich für den Klassenerhalt zu nutzen, hat sich auch Dresden verstärkt.

Vom 1. FC Kaiserslautern wurde der 24-jährige österreichische Mittelfeldspieler Clemens Walch ausgeliehen. Trotz seiner bisher 19 Erstligaspiele ist er ebenso unerfahren wie der 20-jährige Verteidiger Vujadin Savic, der aus Frankreich von Girondins Bordeaux an die Elbe kam. Beide hätten sich schon gut integriert, ist Loose guter Dinge.

Was für das heutige Spiel gegen die favorisierten Fürther nicht unbedingt gilt, könnte sich am 34. Spieltag oder auch schon vorher bewahrheiten: »Wir müssen immer an unsere Leistungsgrenze gehen, dann werden die nötigen Siege und Punkte kommen«, ist Loose sicher. Acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und die teilweise nicht zweitligareifen Auftritte der Konkurrenz aus dem Tabellenkeller sprechen ebenso dafür.

Am Mittwoch musste Dynamo aber erst mal einen Rückschlag verkraften. Dem Wunsch von Geschäftsführer Volker Oppitz, seinen Vertrag aus gesundheitlichen Gründen aufzulösen, wurde entsprochen. »Er hat die Trendwende von einer Schuldenpolitik hin zu einem ausgeglichenen Ergebnis eingeleitet«, bedauerte Präsident Andreas Ritter den Verlust. Zuletzt hatte Oppitz an den Vertragsverlängerungen von Loose und Manager Steffen Menze gearbeitet. Einen Tag nach seinem Rücktritt erhielten dann beide auch neue Kontrakte bis zum Sommer 2014.

Gemessen an den Zielen, startet Fürth wie Dynamo von einer aussichtsreichen Position. Allerdings ist die Konkurrenz an der Spitze hochkarätig - und die fünf Erstplatzierten trennen nur drei Punkte. Allein das Überraschungsteam SC Paderborn hatte vor Saisonbeginn nicht mit dem Aufstieg geplant. So wird es zumindest zwischen Düsseldorf, St. Pauli, Frankfurt und eben den Fürthern bis zum Ende ein spannendes Rennen um die zwei direkten Aufstiegsplätze. Doch nur die »Unaufsteigbaren« haben einen wie Asamoah.

2. Fußball-Bundesliga

20.Spieltag

Duisburg - FSV Frankfurt 18.00
Dresden - Greuther Fürth 18.00
Paderborn - Union Berlin 18.00
Aachen - St. Pauli Sa. 13.00
Ingolstadt - Düsseldorf Sa. 13.00
E. Frankfurt - Braunschweig So. 13.30
Bochum - Rostock So. 13.30
Karlsruhe - Aue So. 13.30
1860 München - Cottbus Mo. 20.15
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