Gladbacher Leichtigkeit
Gegen die Borussia muss der VfL Wolfsburg heute vor allem miteinander spielen
Felix Magath würde diese Art der Entscheidungsfindung bei den so wichtigen Standardsituationen sicher nicht gutheißen. Muss er ja auch nicht, denn er ist Trainer in Wolfsburg. Heute empfängt er mit seinem VfL die Borussia.
In der vergangenen Saison war diese Partie ein Abstiegskrimi. Die Gladbacher mussten als Drittletzter in die Relegation und setzten sich gegen Bochum durch, Wolfsburg hatte sich einen Rang vor der Borussia platziert. Nun kommen die Gäste als Tabellenvierter an den Mittellandkanal und Magath wundert sich: »Ich habe nicht geglaubt, dass sie eine solche Rolle spielen können.« Diese hatte er mit der Investition von rund 50 Millionen Euro für 20 neue Spieler eher für sich und sein runderneuertes Wolfsburger Team vorgesehen.
Gerade dass Mönchengladbach mit der fast identischen Mannschaft der Vorsaison in die neue Spielzeit ging, ist ein Schlüssel zum Erfolg. Der gewonnene Kampf gegen den Abstieg hat sie zusammengeschweißt, die Automatismen greifen, das Spielverständnis ist mehr und mehr gewachsen.
Man soll es mit den Statistiken ja nicht übertreiben, aber der Vergleich dieser Zahlen ist schon sehr beeindruckend. Mit 9343 Pässen hat Gladbach in dieser Saison den zweithöchsten Ligawert - sie kennen ihre Laufwege und verstehen sich blind. Verständlicherweise ist das in Wolfsburg nicht der Fall: Nur 6668 Pässe zeugen von mangelnder Spielkultur, Problemen im Aufbau und vor allem noch zu wenig Miteinander.
Ein Indiz, dass die großen personellen Änderungen irgendwann auch den gewünschten Effekt erzielen könnten, waren die verbesserten Wolfsburger Auftritte nach der Winterpause. Solang sie in Gladbach aber noch Schere-Stein-Papier spielen, lassen sie sich davon sicher nicht beeindrucken.
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