Felix Loch: Mental bin ich stärker

  • Lesedauer: 2 Min.
Der 22-jährige FELIX LOCH aus Berchtesgaden fährt in einer anderen Liga. Der Sohn des Bundestrainers Norbert Loch holte sich in Altenberg zum dritten Mal den Weltmeistertitel im Einsitzer. Mit dem gebürtigen Sonneberger, sprach JÜRGEN HOLZ.

nd: Im ersten Lauf haben Ihren Bahnrekord aus dem Vorjahr um unglaubliche 0,326 Sekunden unterboten. Wie erklären Sie diese phänomenale Leistung?
Loch: Ehrlich gesagt, die Zeit hat mich selbst überrascht. Aber heute hat gleich in beiden Läufen alles gepasst. Der Schlitten lief so gut, dass ich vor dem zweiten Lauf mir selbst sagte: Jetzt brauchst Du nur noch gut runter kommen, dann kann nichts passieren.

Spürten Sie denn keinen Druck vor dem Start, schließlich waren Sie neben dem zweifachen Olympiasieger und Titelverteidiger Armin Zöggeler als Italien als großer Favorit gehandelt worden?
Der Druck wird meist von außen aufgebaut. Ich selbst mache mir auch Druck, denn ich will den Sieg. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen.

Gelernt von Ihrem Mentor und Schlittenbauer Georg Hackl, Deutschlands dreifachen Olympiasieger?
Ja, der Schorsch hat großen Anteil an meinem Erfolg. Er hat mir auch den Schlitten gebaut und präpariert und auch diesmal wieder die richtigen Kufen ausgewählt. Es macht Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten. Ich kann sehr viel von ihm lernen.

Lieben Sie die Bahn in Altenberg besonders?
Ja, es war heute eine perfekte Bahn. Hier ist auch immer Action. Das mag ich. Es gibt keinen Abschnitt, in dem sich ausruhen und den Schlitten einfach laufen lassen kann.

Ihr Vater sagt, Sie seien mittlerweile auch ein anderer geworden. Was meint er damit?
Papa hat natürlich immer Recht, und er meint damit, dass ich ein bisschen ein anderer geworden bin, seit ich seit einem Jahr sozusagen in festen Händen und mit meiner meiner Freudin Lisa in eine eigene Wohnung zusammengezogen bin. Aber es ist schon was dran, dass ich mental sehr viel stärker geworden bin.

Sie haben fünf der sieben Weltcuprennen gewonnen. Das schaffte vor Ihnen als einziger deutscher Rodler Georg Hackl - vor 22 Jahren. Sie fahren mit der Konkurrenz Schlitten ...
Das sehe ich ich nicht so. Ich finde es imponierend, wie hier in Oberhof gerade die älteren und erfahreneren Fahrer wie der Italiener Armin Zöggeler als WM-Dritter mit 38 Jahren und der russische Vizeweltmeister Albert Demtschenko sogar mit 40 Jahren mir den Kampf angesagt haben. Beide werden spätestens bei Olympia in zwei Jahren in Sotschi alles daran setzen, dass meine Erfolgsserie reißt.

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