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Sinnfreie Idee
Die FIFA vermisst Geld. Der Fußballweltverband ist berüchtigt dafür, dass seine Transaktionen nicht immer geordnete Wege nehmen, doch dieses Mal trifft es die Ärmsten. Spenden in Höhe von 190 000 Dollar (umgerechnet 145 000 Euro), die für die Erdbebenopfer Haitis bestimmt waren, sind dort nie angekommen. Von den angewiesenen 250 000 Dollar blieben in Port au Prince nur 60 000 übrig.
Der Rest wird in einem weiteren Karibikstaat vermutet: Trinidad & Tobago. Die FIFA hatte nämlich das Geld anstatt direkt nach Haiti zunächst an den Fußballverband Trinidads überwiesen, der es dann weiterleiten sollte. Diese für die Opfer völlig sinnfreie Idee kam angeblich vom ebenso korruptionsberüchtigten ehemaligen FIFA-Vizepräsidenten Jack Warner, der 2010 auch noch seinen Heimatverband auf Trinidad & Tobago leitete. Schon damals war er Mittelpunkt mehrerer Skandale, doch seine Freunde bei der FIFA spielten mit.
Dass sie nun ausgerechnet an ihm ein Exempel statuieren, da er beim großen Boss Joseph Blatter in Ungnade gefallen ist, hat einen sehr faden Beigeschmack. Niemand zwang die FIFA, das Geld ins von Haiti 1500 Kilometer entfernte Port of Spain zu überweisen. Dass dabei etwas schief gehen müsste, war sicherlich bekannt, vielleicht gar gewollt. Die FIFA will sich auf diese Weise reinwaschen. Ob die Haitianer das Geld noch sehen, ist fraglich.
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