Mit Eudialyt zur Diversifizierung der Wirtschaft
Aus Grönland könnten demnächst Seltene Erden für den Weltmarkt kommen
Seit Jahren durchforschen Geologenteams aus Dänemark und anderen Ländern den Untergrund Grönlands, um abbauwürdige Mineralvorkommen zu finden. Eines davon, der Kringel-Berg im südgrönländischen Qaqortoq, enthält große Mengen Eudialyt. Tanbreez, Tochter des australischen Bergbaukonzerns Rimbal, hat jetzt nach mehreren Jahren Untersuchungen die Konzession für den kommerziellen Abbau ab 2014 beantragt. Angesichts der Tatsache, dass die grönländische Autonomieregierung sehr an der Diversifizierung der Erwerbsstruktur interessiert ist, dürfte die Genehmigung Formsache sein. Tanbreez will umgerechnet 135 Millionen Euro in die Erschließung investieren und verhandelt deshalb intensiv mit Banken, aber auch mit potenziellen industriellen Investoren aus den USA, Australien, Indien und China.
Eudialyt gehört zu den Silikonen und ist eine der sogenannten Seltenen Erden. Bei diesen Mineralien hat China viele Konkurrenten vom Markt verdrängt und besitzt nun eine Monopolstellung. Diese wurde zu drastischen Preissteigerungen genutzt und bei vielen Verbrauchern herrscht Unruhe über die künftige Verfügbarkeit der begehrten Rohstoffe. Schon ist die Rede von Engpässen in der Produktion von Windrädern, Plasmabildschirmen oder iPads in Europa und Nordamerika.
Alternative Produzenten sind deshalb mehr als willkommen im Markt. Die chinesischen Produzenten sind bereit, sich an Bergwerksprojekten in aller Welt zu beteiligen, auch um weiterhin Marktangebot sowie Preisgestaltung dominieren zu können. Darüber hinaus hat China umfangreiche Lager angelegt, die bei Bedarf auf dem Markt geworfen werden können, um die Preise zu drücken, die den Betrieb konkurrierender Bergwerke unrentabel werden lassen können.
Das geplante Bergwerk in Grönland bietet den Vorteil, dass beim Abbau von Eudialyt kein Uran anfällt, wie es oft bei der Gewinnung Seltener Erden der Fall ist. Die Autonomieregierung hat vor Jahren den Grundsatzbeschluss gefasst, dass keine radioaktiven Mineralien abgebaut werden sollen, um Bevölkerung und Umwelt nicht der Strahlungsgefahr auszusetzen. Für die politisch Verantwortlichen ist es außerdem wichtig, dass der Betrieb mit einer größtmöglichen Anzahl einheimischer Spezialisten erfolgt. An der Gewerbeschule in Sisimiut werden bereits Facharbeiter ausgebildet, die in einigen Jahren dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden.
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