Benotung wenig Aussagekraft

Umfrage zu Pflegeheimen

  • Lesedauer: 2 Min.

Qualifiziertes Personal und die Nähe zum Wohnort der Angehörigen sind die wichtigsten Kriterien, wenn es um die Auswahl einer Pflegeeinrichtung geht. Das ergab eine bundesweite Befragung der Compass Pflegeberatung Köln unter 1115 Ratsuchenden.

Die Bewertung der Einrichtungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen spielt hingegen eine untergeordnete Rolle. Zwar kennen zumindest knapp 44 Prozent der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen die Benotung. Doch deren geringe Transparenz und Aussagekraft wurde vor allem bemängelt. Nur für etwa 15 Prozent ist die Bewertung »sehr wichtig«.

Meist sind es die Angehörigen, die sich um Informationen bemühen. Die Pflegebedürftigen selbst sind verständlicherweise oft nur noch eingeschränkt dazu in der Lage. Rund ein Drittel der Befragten sucht Rat bei Freunden und Bekannten, etwa 42 Prozent wenden sich an die Beratungsstellen.

»Obwohl die von uns Befragten im Durchschnitt 71 Jahre alt waren, orientierte sich bereits mehr als jeder Zehnte von ihnen im Internet«, sagt Sibylle Angele, Geschäftsführerin von Compass. Man könne davon ausgehen, dass die Bedeutung dieses Informationsmittels zunehmen werde, denn zumindest Preise und Leistungen lassen sich so schneller vergleichen. Der Erfahrungsaustausch Betroffener per Internet wird ebenfalls intensiver werden.

Auch in diesem Kontext seien die Qualitätsprüfungen der Pflegeeinrichtungen für eine hochwertige Versorgung sehr wichtig. Doch die geringe Bereitschaft der Verbraucher, die Ergebnisse zu nutzen, zeige, dass es beim Bewertungssystem noch Verbesserungsbedarf gibt.

Die detaillierten Ergebnisse der Befragung sind im Internet unter www.compass-pflegeberatung.de nachzulesen.

UWE STRACHOVSKY

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