Kein Ergebnis im Tarifstreit
Öffentlicher Dienst verhandelt noch immer
Potsdam (nd-Meyer). Eine Einigung schien am Freitagnachmittag nah - und dann auch wieder nicht. Die Agenturen tickerten, ein Abschluss in der Entgelttarifrunde für die rund zwei Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Bund und Kommunen sei fast in Sack und Tüten. Die Sprecher der Gewerkschaften ver.di sowie dbb beamtenbund und tarifunion bestätigten dagegen keinerlei Zahlen und Spekulationen.
Anscheinend ging es aber tatsächlich um konkrete Zahlen und Paketlösungen, die den jeweiligen Gremien bei ver.di oder dem Verband der kommunalen Arbeitgeber vorgelegt, geprüft, für gut oder schlecht befunden und gegebenenfalls postwendend ins Verhandlungszimmer zurückgeschickt wurden. Das kostet Zeit, und darum war am späten Nachmittag noch immer keine endgültige Lösung gefunden. Auch die gemeldete Zahl von bis zu 5,8 Prozent, die die Arbeitgeber bereit seien mehr zu geben, dürfte aus so einem Paket stammen und daher ohne die anderen Komponenten zu kennen (die Höhe des Sockelbetrages oder der Ausbildungsvergütung) wenig aussagekräftig sein.
Die Gewerkschaften fordern 6,5 Prozent, mindestens 200 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt 3,3 Prozent bei zwei Jahren Laufzeit geboten, was für die Arbeitnehmervertretungen »nicht verhandelbar« war. Bei Redaktionsschluss dieser Seite dauerten die Verhandlungen hinter verschlossenen Türen an.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.