- Kommentare
- Meine Sicht
Wasserklatsche
Martin Kröger zur Abmahnung des Kartellamts
Wieder eine deftige Klatsche für die Berliner Wasserbetriebe. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate bekommt der Wasserversorger einen roten Brief aus Bonn – bis zur endgültigen Preissenkungsverfügung des Bundeskartellamts zu den Trinkwasserpreisen ist es damit nur noch eine Frage der Zeit. Spätestens im Sommer dürfte die finale Entscheidung der Kartellwächter zu den Berliner Trinkwasserpreisen fallen.
Wie die Verfügung der Bundesbehörde aussehen wird, ist allerdings seit gestern keine wirkliche Frage mehr: Die Bundesbehörde wird eine kräftige Absenkung der Trinkwasserpreise einfordern. Dass die Wasserbetriebe das Kartellamt davon noch mit eigenen Argumenten abbringen können, glaubt seit gestern kaum noch jemand. Auch der juristische Versuch der Wasserbetriebe, die Zuständigkeit der Bundeskartellbehörde anzuzweifeln, scheint wenig aussichtsreich.
Für die Berliner heißt das, dass die Trinkwasserpreise noch für die 2012er Rechnung purzeln könnten. Die ebenfalls hohen Abwasserpreise freilich werden nicht sinken. Schwer vorherzusehen sind die finanziellen Konsequenzen des Verfahrens: Werden die Wasserbetriebe Beschäftigte entlassen, oder Senat und Private auf Gewinne verzichten? Das ist alles offen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.