Clever genug

Rekordjagd des FC Barcelona geht nach dem 3:1 gegen Mailand weiter

  • Andreas Frank, SID
  • Lesedauer: 3 Min.
Der FC Barcelona hat durch das 3:1 gegen den AC Mailand das Halbfinale der Champions League erreicht und darf weiter von der ersten Titelverteidigung in der Geschichte des Wettbewerbs träumen. Lionel Messi sorgte für einen erneuten Rekord.

In der Rekordflut, die Superstar Lionel Messi auslöste, ging der AC Mailand fast ohne Gegenwehr unter. Nach 90 turbulenten Minuten hatte der FC Barcelona dank des 3:1 (2:1)-Sieges gegen den Tabellenführer der italienischen Serie A die Vorschlussrunde der Champions League erreicht - und auch diverse Bestmarkenlisten mussten für den kleinen Argentinier wieder aktualisiert werden.

Doch womit soll man anfangen? Mit seinen zwei verwandelten Foulelfmetern in der 11. und 41. Minute und nun 14 Saisontoren überbot Messi den bisherigen Rekord in der Champions League von zwölf Treffern in einer Saison, gehalten von ihm selbst und Ruud van Nistelrooy. Ein Tor fehlt ihm noch, um Jose Altafini zu überbieten, der 1962/63 im »alten« Europapokal der Landesmeister 14-mal für den AC Mailand traf. Auf dem besten Wege ist der geniale Fußballkünstler auch zum vierten Gewinn der Torjägerkrone hintereinander, zumal Verfolger Mario Gomez (11 Tore) beim 2:0-Sieg von Bayern München gegen Olympique Marseille leer ausging. Zwar war der einstige Münchner Bayern-Bomber Gerd Müller auch viermal bester Europacup-Torschütze, allerdings nicht in Folge.

Doch all das interessierte den Argentinier nicht, ihm war vor allem wichtig, die nächste Runde erreicht zu haben. »Wir mussten clever genug sein, einen Vorteil aus unseren Stärken zu ziehen. Genau das haben wir gut gemacht und sind deshalb weiter«, sagte Messi.

Die erste erfolgreiche Titelverteidigung in der Geschichte der Champions League rückt damit immer näher. Eine weitere Bestmarke hat Barca schon sicher. Fünfmal hintereinander im Halbfinale, das war zuletzt im Meisterwettbewerb Real Madrid zwischen 1956 und 1960 gelungen. Bei den hohen Ansprüchen der Fans jedoch ein nur am Rande registriertes Abfallprodukt. Trainer Josep Guardiola war es deshalb wichtig, die Erfolge zu relativieren. »Es war illusorisch zu glauben, Mailand würde kaum die Mittellinie überschreiten. Man kann jeden Titel einmal gewinnen, aber es zu wiederholen, ist sehr, sehr schwer«, betonte der Erfolgscoach, dessen Team mit einem 0:0 im Hinspiel eine solide Basis für gelegt hatte.

Doch eine Torschuss-Statistik von 21:3 zugunsten der Platzherren war der Beweis, wie überlegen die Katalanen die Partie gestalteten. Allerdings: Acht Minuten lang standen die Gäste nach dem Ausgleichstor von Antonio Nocerino (33.) in der Runde der letzten vier Mannschaften, ehe Messi erneut per Strafstoß traf. Den Endstand besorgte Andres Iniesta (53.).

Der Kroate Ivica Olic schoss beim 2:0 gegen Olympique Marseille beide Tore für den FC Bayern - und die Münchner damit erwartungsgemäß ins Halbfinale. Die Schlagzeilen gehörten am Mittwoch allerdings dem Torschützen vom Dienst: Mario Gomez. Er verlängerte seinen Vertrag bis 2016.

Champions League, Viertelfinale

*München - Marseille 2:0, Hin 2:0
*Barcelona - Mailand 3:1, 0:0
Madrid - Nikosia n. Red., 3:0
Chelsea - Lissabon n. Red., 1:0

Teams mit * im Halbfinale (17./18. April sowie 24./25. April)

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