Krieg um Sudan

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 1 Min.

Südsudan ist der jüngste Staat auf Erden, geboren aus einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg mit dem Norden des afrikanischen Landes, der hunderttausende Menschen das Leben gekostet hat. Und dieser Konflikt war auch nach Ausrufung der UN-sanktionierten Unabhängigkeit im Sommer 2011 nicht beendet. Inzwischen eskalieren die Kämpfe um ein ölreiches Gebiet im Grenzgebiet so, dass wieder von Krieg die Rede ist und der Weltsicherheitsrat einen »sofortigen Waffenstillstand« fordert. Beide Seiten sollten umgehend an den Verhandlungstisch zurückkehren, und nur dort können auch die Probleme angesichts komplizierter Grenzverläufe und fehlender Festlegungen gelöst werden.

Denn Südsudan beansprucht das international als Region des Nordens anerkannte Ölgebiet Heglig als Teil seines eigenen Staatsterritoriums und hat es zuletzt auch besetzt. Die Folge waren schwere Luftangriffe des Nordens gegen Ziele im Nachbarland; zu befürchten ist, dass Khartum nicht bei der Rückeroberung dieser Region halt machen will. Der vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Völkermords gesuchte Präsident Bashir hält längst wieder Brandreden zur »Befreiung« des ganzen Südens. Aber auch dort träumen manche vom großen Krieg, um diesen Schlächter endlich und für immer zu besiegen.

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