Zu Recht

Einwurf von Jirka Grahl

Gefühlt ist die Sache klar: Ja, die Hertha hätte es nach dieser Saison verdient, abzusteigen. Was für ein schlimmes Gekicke, was für eine Stümperei im Management, was für ein arrogant-teilnahmsloser Trainer in der Schlussphase dieser unseligen Saison 2011/2012, die nun »dank« der Berliner Rechtsmittel noch immer keinen Abschluss gefunden hat. Ja, der Aufstieg wäre den Düsseldorfern zu gönnen, nach einer beeindruckenden Relegationsphase den Aufstieg unbeschwert zu feiern und nach 15 Jahren Abwesenheit endlich mal wieder ganz oben mitzumischen, mit einem großen Anhang in einem modernen Stadion.

Doch am Ende geht es vor den DFB-Gerichten um das, was sich da in jenen unglaublichen zwei Stunden in der Düsseldorfer Arena zugetragen hat. Vor allem, was sich auf dem Rasen abgespielt hat. Und hier scheint die Berliner Argumentation ganz und gar logisch: Man stelle sich vor, die Berliner hätten nach ihrer Rückkehr ins Stadion tatsächlich noch auf wundersame Weise ein Tor erzielt und wären sich vor den Augen der Fans jubelnd in die Arme gefallen. Es hätte womöglich wirklich jene körperlichen Angriffe gegeben, die dem DFB-Gericht gestern noch in der Begründung des Hertha-Einspruchs fehlten.

Berlin drängt nun weiterhin auf ein Wiederholungsspiel. Wohl zu Recht.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.