10 von 12 Filialbanken »mangelhaft«
Filialbanken behindern Kunden beim Kreditvergleich und schädigen sie mit falschen Schufa-Einträgen. 10 von 12 getesteten Filialbanken bekamen deshalb für ihre Beratung ein »Mangelhaft«, die beiden anderen waren »ausreichend«. Direktbanken machen es besser.
Zu diesem Ergebnis kommt die von der Stiftung Warentest herausgegebene Zeitschrift »Finanztest«, für die Testpersonen insgesamt 85 Kreditangebote in Höhe von 4000 Euro bei 17 Filial- und Direktbanken eingeholt haben. Alle Testpersonen hatten eine ausreichend hohe Bonität.
»Das Ergebnis ist niederschmetternd«, lautet das Fazit von »Finanztest«. Den Kreditangeboten der Filialbanken fehlten oft die gesetzlich vorgeschriebenen Informationen, die dem Kunden einen Vergleich verschiedener Angebote ermöglichen. Außerdem beschädigten einige Bankberater die gute Kreditwürdigkeit der Kunden durch falsche Anfragen bei der Schufa, der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung.
Wählen die Bankmitarbeiter ein falsches Anfragemerkmal, wirkt sich das negativ auf die Bonität des Kunden aus. Als Folge davon wird es für ihn entweder deutlich teurer, Geld zu leihen, oder er erhält gar kein Kreditangebot mehr. Einige Banken im Test beharrten auf den Abschluss einer Restschuldversicherung, die bei der geringen Kreditsumme verzichtbar ist. Wie teuer die Versicherung sein kann, zeigt ein Bespiel der Berliner Volksbank. Hier würde sich der Zins von 9,99 Prozent auf 19,33 Prozent erhöhen.
Bei den Direktbanken sah es besser aus. Vier von fünf Banken schnitten »sehr gut« ab. Sie haben das Erstellen von Kreditangeboten in der Regel automatisiert.
Der ausführliche Test »Kreditangebote« ist in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift »Finanztest« und online unter www.test.de/ kreditberatung veröffentlicht.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.