Lohndumping in der Kita

Kommentar von Fabian Lambeck

  • Lesedauer: 1 Min.

Immer mehr Sozialarbeiter und Pädagogen sind bei Zeitarbeitsfirmen angestellt. Dies zeigt: Auch im Sozialbereich geht der Trend zum flexibel einsetzbaren Mitarbeiter. Angesichts leerer Kassen bei Kommunen und freien Trägern liegt die Versuchung natürlich nahe, die benötigten Fachkräfte von externen Dienstleistern zu beziehen. Diese sind oft günstiger und lassen sich im Bedarfsfall problemlos kündigen. Dabei sind die Arbeitsbedingungen für Kindergärtnerinnen schon jetzt alles andere als optimal. Viele arbeiten nur Teilzeit und die Bezahlung steht in keinem Verhältnis zur beruflichen Qualifikation. Sollte sich der Trend zur Leiharbeit wirklich durchsetzen, dann dürften die Bedingungen noch miserabler werden. Und das in einer Zeit, in der die bundesrepublikanische Gesellschaft erstmals den Wert von Kindertagesstätten erkennt.

Der derzeit fieberhaft betriebene Ausbau der vor allem westdeutschen Kita-Kapazitäten spricht da eine deutliche Sprache. Mehre Zehntausend Erzieherinnen und Erzieher werden in den kommenden Jahren benötigt. Angesichts der damit einhergehenden Explosion bei den Personalkosten dürfte manch eine Kommune der Verlockung erliegen und sich die benötigten Fachkräfte über Zeitarbeitsfirmen besorgen. Wenn dies gesetzlich nicht zu unterbinden sein sollte, müsste man sich wie in der Metallindustrie auf branchenspezifische Mindestlöhne für Leiharbeiter einigen. Andernfalls droht in den Kindertagsstätten ein Wettbewerb der Lohndrücker.

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