Raus mit dem Flickenteppich
Kommentar von Silvia Ottow
Trotz einiger Erfolge bei der Früherkennung und in der Behandlung ist und bleibt Krebs eine der am meisten gefürchteten Krankheiten. An deren Ende steht für 220 000 Menschen im Jahr der Tod statt der gewünschten Heilung, allzu oft nach einer langen, schmerzlichen Zeit des Leidens und der Hoffnung. Was die Krankheit so schwierig macht, ist die Vielschichtigkeit der Ursachen.
Wer Gemüse isst, sich viel bewegt und Nikotin sowie Alkohol meidet, hat einige Risikofaktoren minimiert, aber eben nicht alle. Die Arbeit in einer Raucherkneipe kann ebenso zur Gefahr werden wie das Wohnen neben einem Atomkraftwerk, das ständige Essen von Fast Food, genetische Veranlagung oder ungeschütztes Braten in der Sonne. Manchmal ist gar keine Ursache für den Krankheitsausbruch zu finden. Umso wichtiger, dass Organisationen wie die Krebshilfe als Patientenverbund und die Krebsgesellschaft als Vereinigung der Fachleute enger zusammenarbeiten wollen, - wie sie gestern beschlossen - damit Forschung zielgerichteter, Hilfe punktgenauer und Aufklärung erfolgreicher sein kann. Dass es hier noch zahlreiche Baustellen gibt, zeigt etwa der Flickenteppich an Raucherschutzgesetzen oder der Unwille der Regierenden, Hersteller gesundheitsschädlicher Lebensmittel in die Schranken zu weisen.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!