"Im Dutzend billiger"

Krankenhausexperte Bernard Braun warnt vor ungebremster Privatisierung der Kliniken

  • Lesedauer: 1 Min.
Dr. Bernard Braun (63) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Gesundheitspolitik, Arbeits- und Sozialmedizin an der Universität Bremen. Er beschäftigt sich mit der medizinischen Behandlung in Europas Sozialsystemen.
Dr. Bernard Braun (63) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Gesundheitspolitik, Arbeits- und Sozialmedizin an der Universität Bremen. Er beschäftigt sich mit der medizinischen Behandlung in Europas Sozialsystemen.

Ein Drittel aller Krankenhäuser befindet sich bereits in privater Hand und der Trend zur Vergrößerung dieses Anteils ist ungebremst. Im nd warnt der Gesundheitsexperte Bernard Braun von der Universität Bremen vor weiteren Privatisierungen. Wer ein Krankenhaus erwirbt, will Gewinn machen, sagt er. Und dieser Gewinn stehe dann nicht mehr für das Personal und die Patienten zur Verfügung. Eine Folge: Immer weniger Pflegekräfte müssen mehr Patienten versorgen, die Wahrscheinlichkeit im Krankenhaus zu sterben, erhöht sich drastisch. Private Krankenhäuser, so Braun, passen nicht zur öffentlichen Daseinsvorsorge in einem solidarisch organisierten Gesundheitssystem. Länder und Kommunen sollten ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommen, den Kliniken Investitionsmittel zur Verfügung zu stellen, so dass sie etwa wichtige Baumaßnahmen vornehmen könnten, und nicht in Gefahr gerieten, an Konzerne verkauft zu werden.

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Im Dutzend billiger

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